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Sozialhilfe in der Schweiz : Klassifikation, Integration und Ausschluss von Klienten

Kutzner, Stefan and Mäder, Ueli and Knöpfel, Carlo and Heizmann, Claudia and Pakoci, Daniel, eds. (2009) Sozialhilfe in der Schweiz : Klassifikation, Integration und Ausschluss von Klienten. Zürich.

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Official URL: http://edoc.unibas.ch/dok/A4622251

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Abstract

Stefan Kutzner legt in seinem Beitrag über das Menschenbild in der Schweizer Sozialhilfe den grundlegenden Geist dieser Institution dar. Insbesondere verdeutlicht er das Hilfeprinzip. Gerade dadurch unterscheidet sich die Sozialhilfe von der ihr vorausgehenden Armenfürsorge zum einen, von den Sozialversicherungen zum anderen. Man würde, so die von Stefan Kutzner vertretene Auffassung, die Sozialhilfe verkennen, würde man sich ausschliesslich als materielle Versorgungsinstitution verstehen. Claudia Heinzmann zeigt am Beispiel der Basler Sozialhilfe, dass die Klientendifferenzierung und -klassifizierung kein neuartiges Prinzip ist. Vielmehr habe die Sozialhilfe schon nach dem Zweiten Weltkrieg versucht, in Gestalt von Klassifikationen standardisierte Verfahrensabläufe zu implementieren. Freilich ändern sich die Kriterien der Klassifikation. Daniel Pakoci untersucht den Sozialhilfediskurs auf der politischen Ebene anhand von Programmaussagen Schweizer Parteien. Das Ergebnis ist recht ernüchternd: Zum einen nahm und nimmt auch gegenwärtig die Sozialhilfe in den programmatischen Aussagen keinen grossen Stellenwert ein, im Unterschied zu den Sozialversicherungen, zum anderen zeigen die spärlich gesäten Äusserungen, dass die politischen Parteien den fachlichen Problemen, mit denen die Sozialhilfe konfrontiert sind, nicht gerecht werden. Carlo Knöpfels Beitrag verdeutlicht, dass die Kantone der Sozialhilfe einen unterschiedlichen Stellenwert einräumen. So sind es vor allem (aber nicht nur) die französischsprachigen Kantone, welche eigene sozialpolitische Programme verabschieden, um damit bestehende Bedarfe abzudecken. So können bestimmte Einkommensschwächen durch bedarfsbezogene Ergänzungsprogramme überbrückt werden, wodurch einer nicht geringen Zahl von armutsgefährdeten Personen der Gang zum Sozialdienst erspart wird. Der Ersatz bestimmter Sozialhilfeleistungen durch sozialpolitische Subventionsprogramme dokumentiert, dass aus gewährten Hilfen, auf die kein Rechtsanspruch besteht, bedarfsbezogene, rechtlich beanspruchbare Sozialleistungen werden. Diesen Weg wollen aber nicht alle Kantone gehen. Ueli Mäder rundet mit seinem Beitrag über die Bedeutung der Exklusion das Forschungsprojekt ab. Insbesondere zeigt er, dass auch in der soziologischen Ungleichheitsforschung schon von jeher das Thema Exklusion (oder Ausschluss) mitschwingt. Ungleichheiten können ihre Bedeutung ja nur über ihre möglichen Folgen erhalten. Nicht jede Ungleichheit ist folgenreich, aber materielle insofern, als die von ihr negativ betroffenen in ihren gesellschaftlichen Partizipationschancen eingeschränkt werden. Schliesslich nimmt im Schlussbeitrag Stefan Kutzner noch einmal zentrale Themen des Forschungsprojektes auf. Insbesondere beansprucht er zu beantworten, warum die Sozialhilfe trotz propagiertem Integrationsziel wenig oder nur gering zur faktischen Integration oder Reintegration von Sozialhilfebezügern beitragen kann. Als Grund sieht er ein verkürztes Integrationsverständnis der Sozialhilfe an, ein Verständnis, das wesentlich ökonomisch gedeutet ist.
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Gesellschaftswissenschaften > Ehemalige Einheiten Gesellschaftswissenschaften > Soziologie (Mäder)
UniBasel Contributors:Mäder, Ueli and Heinzmann, Claudia
Item Type:Book
Book Subtype:Edited Book
Publisher:Rüegger Verlag
ISBN:978-3-7253-0913-9
Number of Pages:179 S.
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: Edited book
Last Modified:13 Sep 2013 07:56
Deposited On:22 Mar 2012 14:16

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