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Weisheitsfreunde : der Kreis der "Ljubomudry" 1820-1830 und die Entstehung der russischen Philosophie

Karenovics, Ilja Johannes. (2015) Weisheitsfreunde : der Kreis der "Ljubomudry" 1820-1830 und die Entstehung der russischen Philosophie. Berlin.

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Official URL: http://edoc.unibas.ch/dok/A6436901

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Abstract

Der Begriff »russische Philosophie« ist uns geläufiger als etwa der einer niederländischen oder schwedischen Philosophie, auch wenn wir vielleicht kaum einen russischen Philosophen beim Namen zu nennen wüssten. »Russisch« scheint hier neben der reinen Herkunftsangabe auch eine inhaltlich-substanzielle Eigentümlichkeit dieses Denkens zu bezeichnen. Was aber ist denn wirklich anders an der russischen Philosophie? Was ist typisch russisch? Wie ist sie entstanden, unter welchen Bedingungen hat sie sich entwickelt? Diesen Fragen geht die vorliegende Studie nach – ausgehend von der Moskauer philosophischen Geheimgesellschaft der »Weisheitsfreunde« (Ljubomudry), die als Keimzelle der Tradition einer russischen Philosophie gelten können. Ihr Zirkel ist mit den literarischen Salons, denen seine Mitglieder teilweise auch angehören, ebenso verwandt wie mit den Geheimgesellschaften der Dekabristen und der Freimaurer, von denen sie indirekt denkerisch beeinflusst werden. Philosophisch-theoretisch bauen die jungen romantischen Philosophen auf den deutschen Idealismus, vor allem auf die Philosophie Schellings. Die germanophilen, der Generation der 1820er Jahre zugehörigen Denker eignen sich die von ihren Lehrern aus dem Westen importierte Philosophie produktiv an und popularisieren sie – im Bestreben, der russischen Nationalkultur eine eigene philosophisch-systematische Grundlage zu verschaffen: Bei ihnen lassen sich, wie in einem Quellpunkt, hochkonzentriert Ideen, Konzepte und Vorbilder finden, die in der russischen Philosophie bis heute nachwirken. Das Buch zeichnet ein Porträt dieser Bewegung in ihrem weiteren kulturhistorischen, institutions- und ideengeschichtlichen Kontext. Die »russische Frage« nach dem besonderen Weg Russlands, die – eben als typisch russische – eine »ewige Frage« ist, steht dabei in ihrer besonderen Anwendung auf die Philosophie als leitender Bezugspunkt im Hintergrund und wird ausführlich diskutiert. Dies betrifft die russische Philosophie als solche, aber auch in ihrem Verhältnis zur westeuropäischen Philosophie: Die russische Intelligencija entsteht wesentlich an und in der Diskussion um das Verhältnis Russlands zum Westen. Die Bedeutung der »Weisheitsfreunde« für die russische Philosophie besteht darin, dass die Mitglieder des Kreises auf dem Hintergrund dieser Ost-West-Auseinandersetzung die bedeutendsten Ausprägungen russischen Denkens (mit-)begründeten: die literarisch orientierte und die religiös ausgerichtete, slavophile.
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Sprach- und Literaturwissenschaften
04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Sprach- und Literaturwissenschaften > Fachbereich Slavistik > Slavische und allgemeine Philologie (Grob)
04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Sprach- und Literaturwissenschaften > Profilbereich Osteuropa-Studien > Slavische und allgemeine Philologie (Grob)
UniBasel Contributors:Karenovics, Ilja Johannes
Item Type:Book
Book Subtype:Authored Book
Publisher:Ripperger & Kremers
ISBN:978-3-943999-07-5
Number of Pages:368 S.
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: Authored book
Last Modified:06 Nov 2015 10:21
Deposited On:06 Nov 2015 10:21

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