Heierle, Lukas. Schlüsselqualifikationen in der universitären Lehre am Beispiel des Fachs Geographie : Theorie, empirische Untersuchung und konzeptionelle Überlegungen. 2006, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Science.
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Official URL: http://edoc.unibas.ch/diss/DissB_7489
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Abstract
Schlüsselqualifikationen an Hochschulen sind ein bis anhin wenig systematisch erforschtes
Gebiet, spezifische Publikationen dazu sind rar. Als wesentliche Beiträge grösseren
Umfangs sind die Dissertationen von DÖRIG (1994) und ORTH (1999) zu nennen. DÖRIG setzt
sich in seiner Dissertation an der Hochschule St. Gallen primär mit der Fundierung des
Begriffs Schlüsselqualifikationen in unterschiedlichen pädagogischen Theorien
auseinander. Leitend sind Ansätze und Kritik der bestehenden Konzepte sowie eine
konstruktivistische Neuorientierung des Begriffs „Schlüsselqualifikationen“ auf der Basis der
neueren Erkenntnisse der Wissenspsychologie. DÖRIG leitet daraus Schlussfolgerungen zur
Art und Weise der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen ab. ORTH geht in ihrer
Dissertation an der Fakultät Pädagogik der Universität Bielefeld auf die unterschiedlichen
theoretischen Ansätze ein, integriert aber zusätzlich die Positionen verschiedener Akteure
im Hochschulsystem (Parteien, Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften, internationale
Bildungskommissionen, Gesetzgeber). Zu diesem Zweck führte sie zahlreiche Interviews und
konnte die theoretischen Herleitungen mit qualitativen Ansätzen kombinieren. Dadurch
entstand ein breites Bild der Bedeutung und Verwendung des Begriffs
"Schlüsselqualifikationen" an Deutschen Hochschulen. Ein wichtiges Element dabei war die
Analyse bestehender Umsetzungsmodelle zur Förderung von Schlüsselqualifikationen an
Deutschen Hochschulen.
Neben den in der Wirtschaftspädagogik und in der Hochschuldidaktik geführten Debatten
zu Fragen der theoretischen Fundierung der Schlüsselqualifikationen und den
Möglichkeiten ihrer Vermittlung an Hochschulen gibt es weitere wissenschaftliche Diskurse,
die für die vorliegende Arbeit von Bedeutung sind. In der Berufsbildung, vor allem in
Deutschland, hat die Debatte rund um Schlüsselqualifikationen eine jahrzehntelange
Tradition. Ihren Anfang nahm sie mit der Publikation von MERTENS (1974a), der
Schlüsselqualifikationen als Schlagwort im Kontext von Fragen der Arbeitsmarktorientierung
des Ausbildungssystems in Deutschland lanciert hat.
Im Diskurs der Pädagogik stehen die begrifflichen Fragen und Überlegungen zu
Umsetzungsstrategien im Vordergrund. Der Begriff der Qualifikation wird analysiert und die
Frage in den Raum gestellt, ob im Zusammenhang mit den Schlüsselqualifikationen nicht
eher von Kompetenzen die Rede sein sollte. Viele pädagogische Arbeiten zu
Schlüsselqualifikationen befassen sich mit der Einteilungssystematik der
Schlüsselqualifikationen, was zu einer grossen Zahl von Gliederungssystematiken geführt
hat. Bis heute konnte kein theoretischer Ansatz und auch keine Systematisierung als breiter
Konsens im Sinn einer gemeinsamen Verständigung erarbeitet werden.
Auch die Psychologie hat wichtige Beiträge zur Debatte um Schlüsselqualifikationen
geleistet, vor allem im Bereich der Arbeitspsychologie im Zusammenhang mit der
Bedeutung von Schlüsselqualifikationen in einem sich immer rascher ändernden
Arbeitsumfeld und wenn es um Fragen jener innerbetrieblichen Schulungskonzepte geht,
die mehr als reines Fachwissen berücksichtigen.
Die Frage, welche Qualifikationen die Hochschulabsolventen abgesehen von ihrem
Fachwissen, aufweisen sollten, ist eine zeitlose Frage. Neue Aktualität erhielt sie während
der Arbeit an der vorliegenden Dissertation durch die Initiierung des Bologna-Prozesses. In
einem noch vor fünf Jahren nicht zu erwartenden Ausmass hat sich das europäische
Hochschulsystem in Bewegung gesetzt. Durch die Einführung der neuen Studienabschlüsse
Bachelor und Master haben grundlegende Fragen der Qualifikation von
Hochschulabsolventen innerhalb kurzer Zeit eine sehr grosse Bedeutung erhalten. Ein
wichtiger Grund dafür ist, dass in der Bologna-Deklaration auf die Bedeutung der
"Employability" der Absolventen hingewiesen wird. Dies erfordert bei der Planung der
Bachelor- und Masterstudiengänge konkrete Überlegungen, welche Qualifikationen sie
vermitteln sollen. Solche Überlegungen schliessen Analysen mit ein, mit deren Hilfe sich im
Hinblick auf die Berufsfelder des einzelnen Studiengangs spezifische
Schlüsselqualifikationen ableiten lassen. In dieser Zeit des Umbruchs möchte die
vorliegende Arbeit aus unterschiedlichen Perspektiven ein Licht auf die Anforderungen an
jene Qualifikationen der Absolventen werfen, die über das Fachwissen hinausgehen.
Die Auseinandersetzung mit dem Begriff Schlüsselqualifikationen beginnt ganz allgemein
vor dem Hintergrund begrifflicher Fragen und den unterschiedlichen Ansätzen zur
theoretischen Fundierung. Für die vorliegende Arbeit wird ein erster Schritt der
Fokussierung vollzogen, indem die Fragen zu Schlüsselqualifikationen nicht allgemein,
sondern speziell in Bezug auf die Hochschulen vertieft untersucht werden. In einem
weiteren Schritt wird der Fokus von der Hochschule als Institution exemplarisch auf ein
einzelnes Fach, die Geographie, gerichtet. Am konkreten Beispiel dieses Fachs kann die
enge Verflochtenheit der Vermittlung von Fachwissen und Schlüsselqualifikationen illustriert
werden.
Mit der Fokussierung der Arbeit auf Schlüsselqualifikationen an den Hochschulen, speziell
im Fach Geographie, wird auch verständlich, dass andere Aspekte der Diskussion des
Begriffs der Schlüsselqualifikationen weniger stark berücksichtigt wurden. Dieser Schritt
wurde bewusst im Sinn einer Positionierung der Arbeit im aktuellen Bereich der
Hochschulentwicklung vollzogen. Diese Schwerpunktsetzung ergänzt die von anderen
Autoren publizierten Arbeiten, die jeweils anders gewichtet waren.
Das Vorgehen bei der Untersuchung des Themas "Schlüsselqualifikationen an den
Hochschulen am Beispiel des Fachs Geographie" erfolgt von mehreren Ansatzpunkten
aus. Die Basis für alle weiteren Überlegungen bilden die Arbeiten zur theoretischen
Fundierung der Schlüsselqualifikationskonzepte. Als wesentliche Autoren sind dabei DÖRIG
(1994, 1995, 1996) in der Wirtschaftspädagogik, STANGEL-MESEKE (1994) in der Betriebs- und
Arbeitspsychologie und GONON (1996a) zur Kontroverse um Schlüsselqualifikationen in der
Berufsbildung zu nennen. Die umfangreichste Arbeit zur Begrifflichkeit der
Schlüsselqualifikationen stammt von DIDI et al. (1993), der unterschiedliche Ansätze zur
Einordnung der Schlüsselqualifikationen in den zahlreichen Theorieansätzen dokumentiert
und diskutiert hat.
Für die vorliegende Arbeit von wesentlicher Bedeutung sind die zahlreichen empirischen
Untersuchungen zum Thema. Vor allem Absolventen, jedoch auch Arbeitgeber,
Studierende und Dozierende an Hochschulen wurden zur Bedeutung der
Schlüsselqualifikationen und den Möglichkeiten ihrer Vermittlung an Hochschulen befragt.
Bereits bestehende Befragungen, insbesondere aus dem Fach Geographie, wurden
bezüglich Berufsfeldern und Qualifikationsanforderungen an die Absolventen
ausgewertet. Die Gewichtung des empirischen Zugangs setzt in dieser Arbeit bewusst
einen anderen Schwerpunkt als dies zum Beispiel bei DÖRIG (1994), ORTH (1999) oder
STANGEL-MESEKE (1994) der Fall ist.
Neben der Berücksichtigung und Interpretation der empirischen Daten wurde als weiterer
Ansatz zur Bearbeitung des Themas die Analyse bestehender, bereits erfolgreich
umgesetzter Beispiele der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, wenn möglich aus
dem Fach Geographie, aber auch aus anderen Fächern gewählt. Die Erfahrungsberichte
geben Hinweise, worauf bei der zukünftigen Entwicklung von Konzepten zur erfolgreichen
Vermittlung von Schlüsselqualifikationen an Hochschulen zu achten ist.
Die folgende Abbildung 1 zeigt eine graphische Übersicht der Kapitel der vorliegenden
Arbeit. Einzelne Kapitel, zum Beispiel zur Einschätzung der Schlüsselqualifikationen durch
Absolventen, sind zusätzlich untergliedert.
Die Quellenlage für die vorliegende Arbeit ist bei den unterschiedlichen Themen
ausgesprochen heterogen. Zum Begriff „Schlüsselqualifikationen“ gibt es in der Literatur zur
Berufsbildung und ebenso unter den Wirtschaftspädagogen eine sehr lebhafte und
ausführliche Debatte. Die Fragen der Kategorisierung und auch der Operationalisierung
und Überprüfung wird wiederum in der Psychologie ausgiebig diskutiert. Zur spezifischen
Frage der Schlüsselqualifikationen an Hochschulen schweigt sich die Fachliteratur
abgesehen von einigen wenigen Autoren weitgehend aus. Insbesondere Artikel zu
konzeptionellen und organisatorischen Überlegungen in Bezug auf Schlüsselqualifikationen
an Hochschulen sind rar. Im Gegensatz dazu gibt es seit etwa zehn Jahren eine Fülle von
Absolventenbefragungen, aus denen auch Erkenntnisse zum Thema
Schlüsselqualifikationen herausgelesen werden können. Recht zahlreich sind die Versuche
an unterschiedlichen Hochschulen, Schlüsselqualifikationen zu vermitteln. Nur in
Ausnahmefällen werden diese Aktivitäten jedoch in den wissenschaftlichen Diskursen der
Hochschulentwicklung oder der Hochschuldidaktik publiziert und kritisch diskutiert.
Teilweise sind Dokumentationen dieser Aktivitäten als graue Literatur an den
entsprechenden Universitäten zu finden. Ausgesprochen spärlich jedoch ist die
Quellenlage in Bezug auf die Vorstellungen der Arbeitgeber. Die wenigen publizierten
Befragungen zur Sicht der Arbeitgeber sind auf Grund tiefer Rücklaufquoten meist wenig
aussagekräftig.
Gebiet, spezifische Publikationen dazu sind rar. Als wesentliche Beiträge grösseren
Umfangs sind die Dissertationen von DÖRIG (1994) und ORTH (1999) zu nennen. DÖRIG setzt
sich in seiner Dissertation an der Hochschule St. Gallen primär mit der Fundierung des
Begriffs Schlüsselqualifikationen in unterschiedlichen pädagogischen Theorien
auseinander. Leitend sind Ansätze und Kritik der bestehenden Konzepte sowie eine
konstruktivistische Neuorientierung des Begriffs „Schlüsselqualifikationen“ auf der Basis der
neueren Erkenntnisse der Wissenspsychologie. DÖRIG leitet daraus Schlussfolgerungen zur
Art und Weise der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen ab. ORTH geht in ihrer
Dissertation an der Fakultät Pädagogik der Universität Bielefeld auf die unterschiedlichen
theoretischen Ansätze ein, integriert aber zusätzlich die Positionen verschiedener Akteure
im Hochschulsystem (Parteien, Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften, internationale
Bildungskommissionen, Gesetzgeber). Zu diesem Zweck führte sie zahlreiche Interviews und
konnte die theoretischen Herleitungen mit qualitativen Ansätzen kombinieren. Dadurch
entstand ein breites Bild der Bedeutung und Verwendung des Begriffs
"Schlüsselqualifikationen" an Deutschen Hochschulen. Ein wichtiges Element dabei war die
Analyse bestehender Umsetzungsmodelle zur Förderung von Schlüsselqualifikationen an
Deutschen Hochschulen.
Neben den in der Wirtschaftspädagogik und in der Hochschuldidaktik geführten Debatten
zu Fragen der theoretischen Fundierung der Schlüsselqualifikationen und den
Möglichkeiten ihrer Vermittlung an Hochschulen gibt es weitere wissenschaftliche Diskurse,
die für die vorliegende Arbeit von Bedeutung sind. In der Berufsbildung, vor allem in
Deutschland, hat die Debatte rund um Schlüsselqualifikationen eine jahrzehntelange
Tradition. Ihren Anfang nahm sie mit der Publikation von MERTENS (1974a), der
Schlüsselqualifikationen als Schlagwort im Kontext von Fragen der Arbeitsmarktorientierung
des Ausbildungssystems in Deutschland lanciert hat.
Im Diskurs der Pädagogik stehen die begrifflichen Fragen und Überlegungen zu
Umsetzungsstrategien im Vordergrund. Der Begriff der Qualifikation wird analysiert und die
Frage in den Raum gestellt, ob im Zusammenhang mit den Schlüsselqualifikationen nicht
eher von Kompetenzen die Rede sein sollte. Viele pädagogische Arbeiten zu
Schlüsselqualifikationen befassen sich mit der Einteilungssystematik der
Schlüsselqualifikationen, was zu einer grossen Zahl von Gliederungssystematiken geführt
hat. Bis heute konnte kein theoretischer Ansatz und auch keine Systematisierung als breiter
Konsens im Sinn einer gemeinsamen Verständigung erarbeitet werden.
Auch die Psychologie hat wichtige Beiträge zur Debatte um Schlüsselqualifikationen
geleistet, vor allem im Bereich der Arbeitspsychologie im Zusammenhang mit der
Bedeutung von Schlüsselqualifikationen in einem sich immer rascher ändernden
Arbeitsumfeld und wenn es um Fragen jener innerbetrieblichen Schulungskonzepte geht,
die mehr als reines Fachwissen berücksichtigen.
Die Frage, welche Qualifikationen die Hochschulabsolventen abgesehen von ihrem
Fachwissen, aufweisen sollten, ist eine zeitlose Frage. Neue Aktualität erhielt sie während
der Arbeit an der vorliegenden Dissertation durch die Initiierung des Bologna-Prozesses. In
einem noch vor fünf Jahren nicht zu erwartenden Ausmass hat sich das europäische
Hochschulsystem in Bewegung gesetzt. Durch die Einführung der neuen Studienabschlüsse
Bachelor und Master haben grundlegende Fragen der Qualifikation von
Hochschulabsolventen innerhalb kurzer Zeit eine sehr grosse Bedeutung erhalten. Ein
wichtiger Grund dafür ist, dass in der Bologna-Deklaration auf die Bedeutung der
"Employability" der Absolventen hingewiesen wird. Dies erfordert bei der Planung der
Bachelor- und Masterstudiengänge konkrete Überlegungen, welche Qualifikationen sie
vermitteln sollen. Solche Überlegungen schliessen Analysen mit ein, mit deren Hilfe sich im
Hinblick auf die Berufsfelder des einzelnen Studiengangs spezifische
Schlüsselqualifikationen ableiten lassen. In dieser Zeit des Umbruchs möchte die
vorliegende Arbeit aus unterschiedlichen Perspektiven ein Licht auf die Anforderungen an
jene Qualifikationen der Absolventen werfen, die über das Fachwissen hinausgehen.
Die Auseinandersetzung mit dem Begriff Schlüsselqualifikationen beginnt ganz allgemein
vor dem Hintergrund begrifflicher Fragen und den unterschiedlichen Ansätzen zur
theoretischen Fundierung. Für die vorliegende Arbeit wird ein erster Schritt der
Fokussierung vollzogen, indem die Fragen zu Schlüsselqualifikationen nicht allgemein,
sondern speziell in Bezug auf die Hochschulen vertieft untersucht werden. In einem
weiteren Schritt wird der Fokus von der Hochschule als Institution exemplarisch auf ein
einzelnes Fach, die Geographie, gerichtet. Am konkreten Beispiel dieses Fachs kann die
enge Verflochtenheit der Vermittlung von Fachwissen und Schlüsselqualifikationen illustriert
werden.
Mit der Fokussierung der Arbeit auf Schlüsselqualifikationen an den Hochschulen, speziell
im Fach Geographie, wird auch verständlich, dass andere Aspekte der Diskussion des
Begriffs der Schlüsselqualifikationen weniger stark berücksichtigt wurden. Dieser Schritt
wurde bewusst im Sinn einer Positionierung der Arbeit im aktuellen Bereich der
Hochschulentwicklung vollzogen. Diese Schwerpunktsetzung ergänzt die von anderen
Autoren publizierten Arbeiten, die jeweils anders gewichtet waren.
Das Vorgehen bei der Untersuchung des Themas "Schlüsselqualifikationen an den
Hochschulen am Beispiel des Fachs Geographie" erfolgt von mehreren Ansatzpunkten
aus. Die Basis für alle weiteren Überlegungen bilden die Arbeiten zur theoretischen
Fundierung der Schlüsselqualifikationskonzepte. Als wesentliche Autoren sind dabei DÖRIG
(1994, 1995, 1996) in der Wirtschaftspädagogik, STANGEL-MESEKE (1994) in der Betriebs- und
Arbeitspsychologie und GONON (1996a) zur Kontroverse um Schlüsselqualifikationen in der
Berufsbildung zu nennen. Die umfangreichste Arbeit zur Begrifflichkeit der
Schlüsselqualifikationen stammt von DIDI et al. (1993), der unterschiedliche Ansätze zur
Einordnung der Schlüsselqualifikationen in den zahlreichen Theorieansätzen dokumentiert
und diskutiert hat.
Für die vorliegende Arbeit von wesentlicher Bedeutung sind die zahlreichen empirischen
Untersuchungen zum Thema. Vor allem Absolventen, jedoch auch Arbeitgeber,
Studierende und Dozierende an Hochschulen wurden zur Bedeutung der
Schlüsselqualifikationen und den Möglichkeiten ihrer Vermittlung an Hochschulen befragt.
Bereits bestehende Befragungen, insbesondere aus dem Fach Geographie, wurden
bezüglich Berufsfeldern und Qualifikationsanforderungen an die Absolventen
ausgewertet. Die Gewichtung des empirischen Zugangs setzt in dieser Arbeit bewusst
einen anderen Schwerpunkt als dies zum Beispiel bei DÖRIG (1994), ORTH (1999) oder
STANGEL-MESEKE (1994) der Fall ist.
Neben der Berücksichtigung und Interpretation der empirischen Daten wurde als weiterer
Ansatz zur Bearbeitung des Themas die Analyse bestehender, bereits erfolgreich
umgesetzter Beispiele der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, wenn möglich aus
dem Fach Geographie, aber auch aus anderen Fächern gewählt. Die Erfahrungsberichte
geben Hinweise, worauf bei der zukünftigen Entwicklung von Konzepten zur erfolgreichen
Vermittlung von Schlüsselqualifikationen an Hochschulen zu achten ist.
Die folgende Abbildung 1 zeigt eine graphische Übersicht der Kapitel der vorliegenden
Arbeit. Einzelne Kapitel, zum Beispiel zur Einschätzung der Schlüsselqualifikationen durch
Absolventen, sind zusätzlich untergliedert.
Die Quellenlage für die vorliegende Arbeit ist bei den unterschiedlichen Themen
ausgesprochen heterogen. Zum Begriff „Schlüsselqualifikationen“ gibt es in der Literatur zur
Berufsbildung und ebenso unter den Wirtschaftspädagogen eine sehr lebhafte und
ausführliche Debatte. Die Fragen der Kategorisierung und auch der Operationalisierung
und Überprüfung wird wiederum in der Psychologie ausgiebig diskutiert. Zur spezifischen
Frage der Schlüsselqualifikationen an Hochschulen schweigt sich die Fachliteratur
abgesehen von einigen wenigen Autoren weitgehend aus. Insbesondere Artikel zu
konzeptionellen und organisatorischen Überlegungen in Bezug auf Schlüsselqualifikationen
an Hochschulen sind rar. Im Gegensatz dazu gibt es seit etwa zehn Jahren eine Fülle von
Absolventenbefragungen, aus denen auch Erkenntnisse zum Thema
Schlüsselqualifikationen herausgelesen werden können. Recht zahlreich sind die Versuche
an unterschiedlichen Hochschulen, Schlüsselqualifikationen zu vermitteln. Nur in
Ausnahmefällen werden diese Aktivitäten jedoch in den wissenschaftlichen Diskursen der
Hochschulentwicklung oder der Hochschuldidaktik publiziert und kritisch diskutiert.
Teilweise sind Dokumentationen dieser Aktivitäten als graue Literatur an den
entsprechenden Universitäten zu finden. Ausgesprochen spärlich jedoch ist die
Quellenlage in Bezug auf die Vorstellungen der Arbeitgeber. Die wenigen publizierten
Befragungen zur Sicht der Arbeitgeber sind auf Grund tiefer Rücklaufquoten meist wenig
aussagekräftig.
Advisors: | Leser, Hartmut |
---|---|
Committee Members: | Hügli, Anton |
Faculties and Departments: | 05 Faculty of Science > Departement Umweltwissenschaften > Geowissenschaften > Physiogeographie und Umweltwandel (Kuhn) |
UniBasel Contributors: | Leser, Hartmut |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Doctoral Thesis |
Thesis no: | 7489 |
Thesis status: | Complete |
Number of Pages: | 228 |
Language: | German |
Identification Number: |
|
edoc DOI: | |
Last Modified: | 22 Jan 2018 15:50 |
Deposited On: | 13 Feb 2009 15:35 |
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