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Der Spitalfriedhof und das Bürgerspital zu Basel. Anthropologie und Geschichtswissenschaften am Beispiel des Spitalfriedhofes

Hotz, Gerhard and Zulauf, Marina and Fiebig-Ebneter, Verena. (2016) Der Spitalfriedhof und das Bürgerspital zu Basel. Anthropologie und Geschichtswissenschaften am Beispiel des Spitalfriedhofes. Jahresbericht der Archäologischen Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt, 2015. pp. 121-131.

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Official URL: http://edoc.unibas.ch/53696/

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Abstract

1842 zog das Armenspital vom alten Standort am Barfussserplatz in einen Neubau beim Markgraflerhof. Mit dem Burgerspital, wie es nun genannt wurde, erhielt Basel das erste moderne und nach modernen Kriterien gefuhrte Spital, zu dem neben der medizinischen und der chirurgischen Abteilung (inklusiv Zimmer fur Gebarende) zusatzlich eine Abteilung fur Geisteskranke und ein Altersheim gehorte. verstorbenen Patientinnen und Patienten wurden auf einem eigenen Friedhof begraben – ab 1845 bis 1868 auf dem sogenannten Spitalgottesacker St. Johann im Bereich des heutigen St. Johanns-Parks. Anlasslich der Neugestaltung des Gelandes in den Jahren 1988/89 und der aktuellen Ausgrabung im Berichtsjahr aufgrund der Verlegung einer Hochtemperaturleitung wurden uber 40 % der insgesamt 2561 Graber aufgedeckt. Die 1115 dokumentierten und anthropologisch untersuchten Skelette stellen damit eine weltweit einzigartige Serie dar. Unter anderem dank der Uberlieferung der Krankenakten im Staatsarchiv Basel-Stadt konnten 80 % der Bestatteten identifiziert werden. Das Staatsarchiv verfugt daruber hinaus uber weitere aussergewohnlich reichhaltige Bestande aus der Ubergangszeit vom Ancien Regime zur Fruhindustrialisierung. Dieser Zeitabschnitt, in dem die meisten Patientinnen und Patienten gelebt hatten, war nicht nur durch eine Reihe von politischen und okonomischen Umwalzungen und Unsicherheiten, sondern auch durch verheerende Seuchenzuge, wie die Typhusepidemie von 1814, und die Hungerkatastrophe der Jahre 1816/17 gepragt. Das Wissen, dass sich solche Stressphasen umweltplastisch ins Skelett einpragen konnen und uns mit naturwissenschaftlicher Analytik erschliessbar werden, stellt uns vor eine grosse Verantwortung – umso mehr, als die gemessenen Werte eins zu eins mit den zeitgleichen personlichen Dokumenten der Verstorbenen in Einklang gebracht werden konnen. Die Skelette des Spitalfriedhofs stellen so eine Schnittstelle zwischen Natur- und Geisteswissenschaften dar, deren volles Potential sich nur in interdisziplinarer Zusammenarbeit erschliesst. (Abb. 1) Die wahrend der Behandlung
Faculties and Departments:05 Faculty of Science > Departement Umweltwissenschaften > Integrative Biologie > Integrative Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie (IPNA Schünemann)
UniBasel Contributors:Hotz, Gerhard and Zulauf, Marina
Item Type:Article
Article Subtype:Research Article
Publisher:Archäologischen Bodenforschung des Kantons Basel-Stadt
ISSN:1424-4535
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: Journal article
Last Modified:23 Oct 2017 07:00
Deposited On:23 Oct 2017 06:55

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