Keppler, Carole. Beschwerdenvalidierung bei psychosomatischen Patienten. 2016, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Psychology.
|
PDF
1095Kb |
Official URL: http://edoc.unibas.ch/diss/DissB_12037
Downloads: Statistics Overview
Abstract
Aufgrund hoher Prävalenzraten nicht-authentischer Beschwerden in der versicherungsmedizinischen Begutachtung und damit verbunden das Risiko nicht zielkonform eingesetzter, limitierter geldwerter Leistungen, befasst sich diese kumulative Dissertation mit der Beschwerdenvalidierung, insbesondere bei psychosomatischen Patienten.
In der ersten Publikation werden deshalb die best-evaluierten Methoden und Instrumente zur Beschwerdenvalidierung in der Begutachtung vorgestellt. Dabei wird versucht, deren Validität insbesondere in Bezug auf die Anwendung im Begutachtungskontext nach der aktuellen Datenlage darzustellen. Wir kommen zu dem Schluss, dass eine lege artis durchgeführte strukturierte Beschwerdenvalidierung die Qualität klinischer Urteile des Gutachters erheblich verbessern kann. Die qualifizierte Integration dieser zusätzlich erhobenen Befunde in eine psychologische oder ärztliche Expertise ist jedoch anspruchsvoll und bedarf einer weiteren wissenschaftlichen Begleitung.
Die zweite Publikation validierte physiologische Beschwerden in einer empirischen Studie mit Patienten mit funktionellen somatischen Syndromen. Bei dieser Patientengruppe ist die distale Hauttemperatur während Basislinie-Messungen (ohne Stressinduktion) normalerweise tiefer im Vergleich zu Kontrollprobanden, was durch die dauernde Präsenz von schmerzbedingtem Stress bedingt sein könnte. Das Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob diese Patienten veränderte Hauttemperaturen auch unter Alltagsbedingungen aufweisen. Es konnnte eine Dissoziation zwischen objektiven Hauttemperaturmessungen und subjektiven Einschätzungen des Körperwärmekomforts beobachtet werden, was die Theorie eines Alexisomie-Anteils (reduzierte Körperwahrnehmung) bei funktionellen somatischen Syndromen unterstützt. Ausserdem zeigen die Resultate, dass subjektive Klagen über Müdigkeit und Anspannung nicht unbedingt in physischem Vermeidungsverhalten resultiert.
Der beschwerdenbedingte Stress bei psychosomatischen Patienten kann im Rahmen von Stressbewältigungstrainings angegangen werden. Stressfragebögen können dabei die Trainingsfortschritte evaluieren. Deshalb wurde in der dritten Publikation der Stressfragebogen Stress Appraisal Measure (SAM), ein kurzer Fragebogen zur Bewertung eines aktuellen, stressauslösenden Ereignisses, ins Deutsche übersetzt und validiert. Unsere Studie konnte die Ergebnisse der Originalstudie im Wesentlichen replizieren, weshalb der SAM nun auch in deutscher Sprache eingesetzt werden könnte.
In der ersten Publikation werden deshalb die best-evaluierten Methoden und Instrumente zur Beschwerdenvalidierung in der Begutachtung vorgestellt. Dabei wird versucht, deren Validität insbesondere in Bezug auf die Anwendung im Begutachtungskontext nach der aktuellen Datenlage darzustellen. Wir kommen zu dem Schluss, dass eine lege artis durchgeführte strukturierte Beschwerdenvalidierung die Qualität klinischer Urteile des Gutachters erheblich verbessern kann. Die qualifizierte Integration dieser zusätzlich erhobenen Befunde in eine psychologische oder ärztliche Expertise ist jedoch anspruchsvoll und bedarf einer weiteren wissenschaftlichen Begleitung.
Die zweite Publikation validierte physiologische Beschwerden in einer empirischen Studie mit Patienten mit funktionellen somatischen Syndromen. Bei dieser Patientengruppe ist die distale Hauttemperatur während Basislinie-Messungen (ohne Stressinduktion) normalerweise tiefer im Vergleich zu Kontrollprobanden, was durch die dauernde Präsenz von schmerzbedingtem Stress bedingt sein könnte. Das Ziel der Studie war es zu untersuchen, ob diese Patienten veränderte Hauttemperaturen auch unter Alltagsbedingungen aufweisen. Es konnnte eine Dissoziation zwischen objektiven Hauttemperaturmessungen und subjektiven Einschätzungen des Körperwärmekomforts beobachtet werden, was die Theorie eines Alexisomie-Anteils (reduzierte Körperwahrnehmung) bei funktionellen somatischen Syndromen unterstützt. Ausserdem zeigen die Resultate, dass subjektive Klagen über Müdigkeit und Anspannung nicht unbedingt in physischem Vermeidungsverhalten resultiert.
Der beschwerdenbedingte Stress bei psychosomatischen Patienten kann im Rahmen von Stressbewältigungstrainings angegangen werden. Stressfragebögen können dabei die Trainingsfortschritte evaluieren. Deshalb wurde in der dritten Publikation der Stressfragebogen Stress Appraisal Measure (SAM), ein kurzer Fragebogen zur Bewertung eines aktuellen, stressauslösenden Ereignisses, ins Deutsche übersetzt und validiert. Unsere Studie konnte die Ergebnisse der Originalstudie im Wesentlichen replizieren, weshalb der SAM nun auch in deutscher Sprache eingesetzt werden könnte.
Advisors: | Stieglitz, Rolf-Dieter and Mager, Ralph |
---|---|
Faculties and Departments: | 07 Faculty of Psychology > Departement Psychologie > Ehemalige Einheiten Psychologie > Klinische Psychologie und Psychiatrie (Stieglitz) |
UniBasel Contributors: | Stieglitz, Rolf Dieter |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Doctoral Thesis |
Thesis no: | 12037 |
Thesis status: | Complete |
Number of Pages: | 1 Online-Ressource |
Language: | German |
Identification Number: |
|
edoc DOI: | |
Last Modified: | 02 Aug 2021 15:14 |
Deposited On: | 27 Feb 2017 14:30 |
Repository Staff Only: item control page