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Teratogenität von Antiepileptika: subtile und verzögert Entwicklungsstörungen

Koch, S. and Titze, K. and Steinhausen, H. -C. and Lehmkuhl, U. and Rauh, H.. (2002) Teratogenität von Antiepileptika: subtile und verzögert Entwicklungsstörungen. Aktuelle Neurologie, 29. pp. 540-543.

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Official URL: http://edoc.unibas.ch/57231/

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Abstract

Zu den  subtilen Entwicklungsstörungen gehört das verminderte Körperwachstum. Es besteht die Möglichkeit eines Aufholwachstums, sofern nicht bleibende Schädigungen wie eine reduzierte Anzahl von Körperzellen oder hypothalamische Störungen vorliegen. Ein zu geringes Schädelwachstum (Mikrozephalie) beim Kind ist als äußeres Merkmal eines geringen Hirnwachstums zu werten. Klinische Untersuchungen lassen bei einer Mikrozephalie Rückschlüsse auf beeinträchtigte Hirnfunktionen zu. Eine  verzögert auftretende teratogene Wirkung kann sich an Hirnfunktionen bemerkbar machen. Im Tiermodell wird bei den gegenüber PHB exponierten Feten eine geringere Neuronenzahl gefunden, es kommt zu Störungen in der Synapsenbildung und dadurch vermehrtem Zelltod [ 1 ] und dies dosisabhängig [ 2 ]. Phenytoin (DPH) erweist sich ebenfalls als eine die Hirnentwicklung hemmende Substanz. Der Verschluss des Neuralrohres ist verzögert, die Neuronenzahl ist verringert. Wenn die DPH-Exposition beendet wird, lässt sich ein Aufholwachstum erkennen [ 3 ]. Mögliche teratogene Effekte können wegen der langen Reifung des Gehirns spät, eigentlich erst im Schulalter, sicher beurteilt werden. Schon in den ersten Beschreibungen über die teratogene Wirkung von Antiepileptika gegenüber den in utero exponierten Kindern wurde über deren geistige Beeinträchtigungen berichtet. Die frühe Entwicklung des Kindes unterliegt auch äußeren Einflüssen. Glücklicherweise hat das kleine Kind auch Ressourcen, ein Defizit aufzuholen, sofern die Verzögerung seiner Entwicklung reaktiver Natur ist, z. B. durch Erkrankungen bedingt. Einige der gegenüber Antiepileptika exponierten Kinder werden mit großen Fehlbildungen geboren und benötigen Operationen. Ein psychiatrisches Interview mit den Müttern der Berliner Epilepsiestudie ergab einen im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant höheren Depressionswert. Eine depressive Mutter ist möglicherweise nicht in der Lage, die für das kleine Kind notwendigen sprachlichen Anregungen, Körper-Blick-Kontakte zu geben. Wenn diese äußeren Bedingungen sich ändern, wird das Kind mehr lernen und im günstigen Falle seine Entwicklungsverzögerung aufholen können.
Faculties and Departments:07 Faculty of Psychology
UniBasel Contributors:Steinhausen, Hans-Christoph
Item Type:Article, refereed
Article Subtype:Research Article
Publisher:Georg Thieme
ISSN:0302-4350
e-ISSN:1438-9428
Note:Publication type according to Uni Basel Research Database: Journal article
Identification Number:
Last Modified:05 Dec 2017 13:28
Deposited On:05 Dec 2017 13:28

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