Pelikan, Joachim. Entwicklung eines Lernprogramms "Infektionsbiologie und Epidemiologie" : Konzept des Blended Learning für den gleichnamigen Blockkurs am Schweizerischen Tropeninstitut. 2003, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Science.
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Official URL: http://edoc.unibas.ch/diss/DissB_6579
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Abstract
Am Schweizerischen Tropeninstitut (STI) gibt es seit einigen Jahren Anstrengungen,
die Qualität der Lehre weiter zu verbessern und vermehrt neue Lehr- und
Lerntechnologien einzusetzen. Vor dem Hintergrund des neuen Biologie-Curriculums
der Universität Basel konzipierten die Dozierenden am STI in Zusammenarbeit mit
externen Fachleuten den Blockkurs „Infektionsbiologie und Epidemiologie“ (IBE). Die
Leitidee des Blockkurses sieht das Phänomen der Infektion aus biologischer und
epidemiologischer Sicht im Zentrum. Darüber hinaus soll die Bedeutung von
Infektionen für Individuum und Gesellschaft aufgezeigt werden. Aus dieser Leitidee
geht hervor, dass der Blockkurs einem Ansatz folgt, in dem Konzepte und Hypothesen
aus Infektionsbiologie und Epidemiologie exemplarisch dargestellt werden. Darüber
hinaus werden diese Konzepte und Hypothesen interdisziplinär vom Molekül bis zur
Populationsebene erfasst und diskutiert.
Zusammen mit dem neuen Kurs wurde am STI ein modernes didaktisches Konzept
realisiert, das den Lernprozess der Studierenden in den Mittelpunkt der Lehre stellt.
Wichtiges Ziel ist die Förderung des aktiven und selbstregulierten Lernens. Um dieses
Ziel zu erreichen, wurde nach der grundsätzlichen Konzeption des Blockkurses
beschlossen, zur Ergänzung und Unterstützung des Präsenzunterrichts ein
Lernprogramm zu entwickeln, das integrierter Bestandteil des Blockkurses IBE ist.
Im neuen Biologie-Curriculum gibt es zwei Präsenzveranstaltungen, eine
Einführungsvorlesung „Parasitologie und Parasitismus“ und darauf aufbauend einen 6-
wöchigen Blockkurs „Infektionsbiologie und Epidemiologie“. Um Erfahrungen bei der
Entwicklung und Umsetzung von Lernsoftware zu sammeln, wurde im Mai 2000 damit
begonnen, ein Lernprogramm zur Einführungsvorlesung als Pilotprojekt zu entwickeln.
Die Erfahrungen mit diesem Lernprogramm lieferten wichtige Erkenntnisse für die
Konzeption des Lernprogramms zum Blockkurs „Infektionsbiologie und
Epidemiologie“. Im Gegensatz zur Lernsoftware „Parasitologie und Parasitismus“, deren Aufbau einer
Buchmetapher folgt, beruht das Lernprogramm IBE auf vier kognitiven Ebenen.
Während das Grundwissen in Ebene 1 expositionell vermittelt wird, kommen in den
höheren Ebenen exploratorische Elemente dazu, die das aktive und selbstregulierte
Lernen fördern sollen.
Die Lernsoftware nutzt konsequent die Vorteile des computerunterstützten Lernens. Ein
Medienmix aus Text, Grafiken, Animationen und Videosequenzen unterstützt die
Visualisierung der Lehr- und Lerninhalte und aktiviert die Studierenden.
Problemorientierte Ansätze mit Fällen aus der Praxis tragen in den Lernwegen der
Ebene 3 dazu bei, die Studierenden zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem
Lernstoff anzuregen.
Eine Besonderheit ist das Konzept der Lernräume in der Ebene 4. Hier betreten die
Studierenden einen virtuellen Raum, in dem sie selbständig Fragen bearbeiten müssen. Als Ressource steht ihnen eine umfangreiche Sammlung an Texten, Grafiken,
Animationen und Weblinks zur Verfügung, die im Sinne eines Hypertextmediums
miteinander verknüpft sind.
Praktische Überlegungen und eine intensive Auseinandersetzung mit Wünschen und
Bedürfnissen der Studierenden haben dazu geführt, die Lehrveranstaltung IBE im Sinne
einer Blended Learning Lernumgebung aufzubauen. Lernsoftware und
Präsenzunterricht sind sehr eng miteinander verknüpft, Kommunikation findet im
Präsenzteil des Kurses statt. So werden beispielsweise im Präsenzunterricht gestellt
Aufgaben mit Hilfe der Lernsoftware bearbeitet und anschliessend in der Gruppe
diskutiert.
Als Ergebnis der Anstrengungen in den letzten 4 Jahren verfügt das Schweizerische
Tropeninstitut über ein Blended Learning Lernumfeld, das sich über eine
Semesterveranstaltung und einen 6-wöchigen Blockkurs erstreckt. Sowohl für die
Einführungsvorlesung „Parasitologie und Parasitismus“ als auch für den Blockkurs
„Infektionsbiologie und Epidemiologie“ wurde eine Lernsoftware entwickelt, die das
aktive und selbstregulierte Lernen der Studierenden unterstützt. Die beiden
Lernprogramme sind eng mit dem Präsenzunterricht verzahnt und dienen der
Vorbereitung und Begleitung der Lehrveranstaltungen. Ausserdem sind sie eine
wichtige Ressource für die Semesterend- bzw. die Bachelor-Teilprüfung. Im Rahmen der Einführungsvorlesung „Parasitologie und Parasitismus“ konnte gezeigt
werden, dass durch den Einsatz der Lernsoftware zur Vorbereitung der Präsenzlehre der
Lernerfolg, gemessen am Ergebnis der Semesterendprüfung, verbessert werden konnte.
Die Lernsoftware hat darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zu einer Vernetzung der
einzelnen Fachgebiete am Institut geleistet. Wissen wurde ausgetauscht und verfügbar
gemacht. Die Dozierende haben darüber hinaus erkannt, dass sie durch den parallelen
Einsatz von Lernsoftware ihre Präsenzzeit besser nutzen können, da die Studierenden
durch die gezielte Vorbereitung mit Hilfe der Lernprogramme besser präpariert in den
Unterricht kommen.
Beeinflusst durch die Konzeption und Realisierung der beiden Lernprogramme wurde
die Lehre am STI überdacht und neu ausgerichtet. Die Lernprogramme erwiesen sich
als Integrationspunkt auf dem Weg zu einer neuen Lehr- und Lernkultur.
Die Lernsoftware zum Blockkurs „Infektionsbiologie und Epidemiologie“ ist speziell
auf den interdisziplinären Ansatz unserer Lehrveranstaltung zugeschnitten. Die
integrative Sicht vom Molekül bis zur Populationsebene verbunden mit einer
exemplarischen Darstellung und dem Fokus auf Konzepte und Hypothesen wird so in
keinem Lehrbuch dargestellt. Wir geben den Studierenden somit ein ganz exklusives
Lernmedium an die Hand.
Durch die Entwicklung und Evaluierung des Blockkurses wurde ein Lehr-/Lernszenario
geschaffen, das aktuell und in den nächsten Jahren vom STI auf der Bachelorstufe des
Biologiestudiums an der Universität Basel eingesetzt wird. Die am Entstehungsprozess der Lernprogramme beteiligten Mitarbeiter am
Schweizerischen Tropeninstitut haben sich durch die intensive Auseinandersetzung mit
den Möglichkeiten aber auch den Grenzen, die mit dem Einsatz von Lernsoftware
verbunden sind, Kompetenz auf dem Gebiet neuer Lehr- und Lernmedien erworben. Sie
haben damit die Möglichkeit, den weiteren Prozess der Entwicklung von Lernsoftware
für den universitären Einsatz aktiv und konstruktiv mit zu begleiten.
die Qualität der Lehre weiter zu verbessern und vermehrt neue Lehr- und
Lerntechnologien einzusetzen. Vor dem Hintergrund des neuen Biologie-Curriculums
der Universität Basel konzipierten die Dozierenden am STI in Zusammenarbeit mit
externen Fachleuten den Blockkurs „Infektionsbiologie und Epidemiologie“ (IBE). Die
Leitidee des Blockkurses sieht das Phänomen der Infektion aus biologischer und
epidemiologischer Sicht im Zentrum. Darüber hinaus soll die Bedeutung von
Infektionen für Individuum und Gesellschaft aufgezeigt werden. Aus dieser Leitidee
geht hervor, dass der Blockkurs einem Ansatz folgt, in dem Konzepte und Hypothesen
aus Infektionsbiologie und Epidemiologie exemplarisch dargestellt werden. Darüber
hinaus werden diese Konzepte und Hypothesen interdisziplinär vom Molekül bis zur
Populationsebene erfasst und diskutiert.
Zusammen mit dem neuen Kurs wurde am STI ein modernes didaktisches Konzept
realisiert, das den Lernprozess der Studierenden in den Mittelpunkt der Lehre stellt.
Wichtiges Ziel ist die Förderung des aktiven und selbstregulierten Lernens. Um dieses
Ziel zu erreichen, wurde nach der grundsätzlichen Konzeption des Blockkurses
beschlossen, zur Ergänzung und Unterstützung des Präsenzunterrichts ein
Lernprogramm zu entwickeln, das integrierter Bestandteil des Blockkurses IBE ist.
Im neuen Biologie-Curriculum gibt es zwei Präsenzveranstaltungen, eine
Einführungsvorlesung „Parasitologie und Parasitismus“ und darauf aufbauend einen 6-
wöchigen Blockkurs „Infektionsbiologie und Epidemiologie“. Um Erfahrungen bei der
Entwicklung und Umsetzung von Lernsoftware zu sammeln, wurde im Mai 2000 damit
begonnen, ein Lernprogramm zur Einführungsvorlesung als Pilotprojekt zu entwickeln.
Die Erfahrungen mit diesem Lernprogramm lieferten wichtige Erkenntnisse für die
Konzeption des Lernprogramms zum Blockkurs „Infektionsbiologie und
Epidemiologie“. Im Gegensatz zur Lernsoftware „Parasitologie und Parasitismus“, deren Aufbau einer
Buchmetapher folgt, beruht das Lernprogramm IBE auf vier kognitiven Ebenen.
Während das Grundwissen in Ebene 1 expositionell vermittelt wird, kommen in den
höheren Ebenen exploratorische Elemente dazu, die das aktive und selbstregulierte
Lernen fördern sollen.
Die Lernsoftware nutzt konsequent die Vorteile des computerunterstützten Lernens. Ein
Medienmix aus Text, Grafiken, Animationen und Videosequenzen unterstützt die
Visualisierung der Lehr- und Lerninhalte und aktiviert die Studierenden.
Problemorientierte Ansätze mit Fällen aus der Praxis tragen in den Lernwegen der
Ebene 3 dazu bei, die Studierenden zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem
Lernstoff anzuregen.
Eine Besonderheit ist das Konzept der Lernräume in der Ebene 4. Hier betreten die
Studierenden einen virtuellen Raum, in dem sie selbständig Fragen bearbeiten müssen. Als Ressource steht ihnen eine umfangreiche Sammlung an Texten, Grafiken,
Animationen und Weblinks zur Verfügung, die im Sinne eines Hypertextmediums
miteinander verknüpft sind.
Praktische Überlegungen und eine intensive Auseinandersetzung mit Wünschen und
Bedürfnissen der Studierenden haben dazu geführt, die Lehrveranstaltung IBE im Sinne
einer Blended Learning Lernumgebung aufzubauen. Lernsoftware und
Präsenzunterricht sind sehr eng miteinander verknüpft, Kommunikation findet im
Präsenzteil des Kurses statt. So werden beispielsweise im Präsenzunterricht gestellt
Aufgaben mit Hilfe der Lernsoftware bearbeitet und anschliessend in der Gruppe
diskutiert.
Als Ergebnis der Anstrengungen in den letzten 4 Jahren verfügt das Schweizerische
Tropeninstitut über ein Blended Learning Lernumfeld, das sich über eine
Semesterveranstaltung und einen 6-wöchigen Blockkurs erstreckt. Sowohl für die
Einführungsvorlesung „Parasitologie und Parasitismus“ als auch für den Blockkurs
„Infektionsbiologie und Epidemiologie“ wurde eine Lernsoftware entwickelt, die das
aktive und selbstregulierte Lernen der Studierenden unterstützt. Die beiden
Lernprogramme sind eng mit dem Präsenzunterricht verzahnt und dienen der
Vorbereitung und Begleitung der Lehrveranstaltungen. Ausserdem sind sie eine
wichtige Ressource für die Semesterend- bzw. die Bachelor-Teilprüfung. Im Rahmen der Einführungsvorlesung „Parasitologie und Parasitismus“ konnte gezeigt
werden, dass durch den Einsatz der Lernsoftware zur Vorbereitung der Präsenzlehre der
Lernerfolg, gemessen am Ergebnis der Semesterendprüfung, verbessert werden konnte.
Die Lernsoftware hat darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zu einer Vernetzung der
einzelnen Fachgebiete am Institut geleistet. Wissen wurde ausgetauscht und verfügbar
gemacht. Die Dozierende haben darüber hinaus erkannt, dass sie durch den parallelen
Einsatz von Lernsoftware ihre Präsenzzeit besser nutzen können, da die Studierenden
durch die gezielte Vorbereitung mit Hilfe der Lernprogramme besser präpariert in den
Unterricht kommen.
Beeinflusst durch die Konzeption und Realisierung der beiden Lernprogramme wurde
die Lehre am STI überdacht und neu ausgerichtet. Die Lernprogramme erwiesen sich
als Integrationspunkt auf dem Weg zu einer neuen Lehr- und Lernkultur.
Die Lernsoftware zum Blockkurs „Infektionsbiologie und Epidemiologie“ ist speziell
auf den interdisziplinären Ansatz unserer Lehrveranstaltung zugeschnitten. Die
integrative Sicht vom Molekül bis zur Populationsebene verbunden mit einer
exemplarischen Darstellung und dem Fokus auf Konzepte und Hypothesen wird so in
keinem Lehrbuch dargestellt. Wir geben den Studierenden somit ein ganz exklusives
Lernmedium an die Hand.
Durch die Entwicklung und Evaluierung des Blockkurses wurde ein Lehr-/Lernszenario
geschaffen, das aktuell und in den nächsten Jahren vom STI auf der Bachelorstufe des
Biologiestudiums an der Universität Basel eingesetzt wird. Die am Entstehungsprozess der Lernprogramme beteiligten Mitarbeiter am
Schweizerischen Tropeninstitut haben sich durch die intensive Auseinandersetzung mit
den Möglichkeiten aber auch den Grenzen, die mit dem Einsatz von Lernsoftware
verbunden sind, Kompetenz auf dem Gebiet neuer Lehr- und Lernmedien erworben. Sie
haben damit die Möglichkeit, den weiteren Prozess der Entwicklung von Lernsoftware
für den universitären Einsatz aktiv und konstruktiv mit zu begleiten.
Advisors: | Weiss, Niklaus |
---|---|
Committee Members: | Baumgartner, Peter |
Faculties and Departments: | 09 Associated Institutions > Swiss Tropical and Public Health Institute (Swiss TPH) > Former Units within Swiss TPH > Cultural Epidemiology (Weiss) |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Doctoral Thesis |
Thesis no: | 6579 |
Thesis status: | Complete |
Number of Pages: | 83 |
Language: | German |
Identification Number: |
|
edoc DOI: | |
Last Modified: | 24 Sep 2020 21:16 |
Deposited On: | 13 Feb 2009 14:42 |
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