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Machiavellismus in der Renaissance. Der Fürst, der Hofmann und der Rasende. Eine politische, kulturelle und literarische Diskursanalyse an den norditalienischen Höfen der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts

Monighetti Petit, Lara. Machiavellismus in der Renaissance. Der Fürst, der Hofmann und der Rasende. Eine politische, kulturelle und literarische Diskursanalyse an den norditalienischen Höfen der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 2009, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/60414/

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Abstract

Diese Dissertation ist eine diskursive Lektüre der zentralen Konzepte von Machiavellis Fürst im Kontext des Renaissance-Diskurses anhand eines Vergleichs mit Castigliones Buch des Hofmanns und (erstmals) mit Ariosts Rasendem Roland. Dabei gibt es keine direkte Intertextualität zwischen den drei Werken. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Beziehung zwischen Machiavellismus und Renaissance-Diskurs zu untersuchen. Unsere Hypothese besteht darin, dass der Renaissance-Diskurs – hier verstanden als der Diskurs an den norditalienischen Höfen der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts – am Machiavellismus teil hat, und dass sogar von einem Machiavellismus avant la lettre gesprochen werden kann. Dies würde bedeuten, dass man die Renaissance durch den Machiavellismus definieren kann. Die Beschreibung des Machiavellismus und die Gegenüberstellung der politischen, kulturellen und literarischen Diskurse anhand der Hauptbegriffe des Fürsten – anthropologisches Bild, Tugend, Fortuna, Geschichte, Ethik, Macht und Herrschaft – ermöglichen eine anthropologische, politische und epistemologische Lektüre der Werke und des Renaissance-Diskurses.Es wird gezeigt, dass der Fürst nicht als ein politisches Traktat sondern als ein fiktives Werk, eine politische Poesis gelesen werden kann. Die Analyse hat außerdem die Notwendigkeit ergeben, den Machiavellismus komplexer zu konzeptualisieren: er beschreibt nicht nur das politische moralunabhängige Handeln (Realpolitik), sondern vielmehr symbolisiert er eine Infragestellung der in der Renaissance geltenden Normen. Die bestehenden ethischen und sozialen Regeln im 16. Jahrhundert reichen nicht mehr aus, um die historische Situation zu bewältigen. Aber nicht nur der politische, sondern auch der kulturelle und literarische Diskurs jener Zeit hegen Zweifel an der bestehenden Normativität. Es gibt im Renaissance-Diskurs einen Machiavellismus ohne Machiavelli. Der Machiavellismus ist somit der Hauptdiskurs der Renaissance. Im Fürst und im Machiavellismus wird zudem die Ambivalenz des Renaissance-Diskurses und der heutigen Wahrnehmung der Renaissance deutlich.Diese Analyse ermöglicht außerdem einen Kulturtransfer: durch unsere Wahl diesen Text in italienischer Sprache zu verfassen und der darin angewandten interdisziplinären angloamerikanischen und deutschen Ansätze (New Historicism; Diskursanalyse und Critical Discourse Analysis; Perzeptions- und Wahrnehmungstheorie; Fiktionalität) werden für die italienischsprachige kulturwissenschaftliche Forschung neue Methoden in ihren Diskurs eingeführt.
(Original Titel: Machiavellismo rinascimentale. Il Principe, il Cortegiano e il Furioso. Il discorso politico, culturale e letterario alle corti del Nord’Italia nella prima metà del Cinquecento)
Advisors:Freiherr von Müller, Achatz
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Geschichte > Ehemalige Einheiten Geschichte > Geschichte des Mittelalters (Freiherr von Müller)
UniBasel Contributors:Freiherr von Müller, Achatz
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Doctoral Thesis
Thesis no:UNSPECIFIED
Thesis status:Complete
Last Modified:12 Mar 2018 07:59
Deposited On:06 Feb 2018 11:27

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