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Gender Images. Alltag und Geschlecht in Leningrader Dokumentarfilmen

Wespe, Aglaia. Gender Images. Alltag und Geschlecht in Leningrader Dokumentarfilmen. 2012, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences.

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Official URL: https://edoc.unibas.ch/60750/

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Abstract

Das Projekt erforscht Alltag und Geschlechterverhältnisse in der Sowjetunion zwischen 1965 und 1989. Im Zentrum steht die Frage, wie sich Frauen und Männer in und zwischen öffentlichen und privaten Lebensräumen bewegten. Ziel ist es, die Grenzen der Kategorien Öffentlichkeit und Privatheit in zweifacher Hinsicht auszuloten: Auf einer konkreten Ebene wird nach der Bedeutung der beiden Bereiche im spätsowjetischen Alltag gesucht, auf einer begrifflichen wird die Dichotomie öffentlich-privat aus Sicht der Osteuropa- und Geschlechtergeschichte hinterfragt. Quellen Diese Fragestellung wird unter Bezugnahme auf Filme untersucht, die 1965–1989 am Leningrader Dokumentarfilmstudio entstanden und die im Gegensatz zu den meisten Propagandafilmen Einblicke in den individuellen Alltag und dessen Probleme geben. Zum Beispiel zeigt der Film Unsere Mutter, die Heldin der Arbeit (Naša mama – geroj, 1979) die Protagonistin nicht nur an Parteianlässen, sondern auch, als sie von der Nachtschicht nach Hause kommt und vor Erschöpfung weint. Damit beleuchtet er jene Schnittstelle zwischen Privatsphäre und offizieller Öffentlichkeit, auf die sich das Erkenntnisinteresse des Projekts richtet. Methoden Die Filmanalyse geht von der Prämisse aus, dass Dokumentarfilme vom subjektiven Blick des Regisseurs oder der Regisseurin und von den Produktionsbedingungen geprägt sind. Um der Konstruktionsweise der Filme auf die Spur zu kommen, wird in Oral-History-Interviews ermittelt, wie sich Regisseur/-innen und in der Schweiz lebende Russinnen und Russen an die Grenzen und Übergänge öffentlicher und privater Bereiche erinnern. Die Verbindung von Film- und Interviewanalyse soll nicht die filmische Fiktion mit den Aussagen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kontrastieren, etwa aufzeigen, 'wie es wirklich war'. Im Gegenteil, auch die Erinnerungen werden als konstruiert und selektiv interpretiert. Das Projekt will so verschiedene Perspektiven auf den spätsowjetischen Alltags gewinnen und analytisch aufeinander beziehen. Relevanz Film und erzählte Erinnerung in einen Dialog zu bringen, erschient viel versprechend, weil in den beiden Quellen unterschiedliche Erzähl- und Darstellungsweisen zum Tragen kommen und einander ergänzen: Während die Interviews auf verbaler Ebene von "Geschlecht erzählen", stellen die Filme auch nonverbale und visuelle Aspekte dar. Dies ermöglicht die mehrdimensionale Untersuchung der Konstruktion und Bedeutung von Geschlecht in privaten, öffentlichen und dazwischen liegenden Lebenswelten.
Advisors:Haumann, Heiko
Committee Members:Wecker, Regina
Faculties and Departments:04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Geschichte > Ehemalige Einheiten Geschichte > Frauen- und Geschlechtergeschichte (Wecker)
04 Faculty of Humanities and Social Sciences > Departement Geschichte > Ehemalige Einheiten Geschichte > Osteuropäische und neuere Geschichte (Haumann)
UniBasel Contributors:Wespe, Aglaia and Haumann, Heiko and Wecker, Regina
Item Type:Thesis
Thesis Subtype:Doctoral Thesis
Thesis no:UNSPECIFIED
Thesis status:Complete
Last Modified:12 Mar 2018 08:02
Deposited On:06 Feb 2018 11:30

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