Risikofaktoren für Verletzungen im Fussball bei Kindern im Alter von 7 bis 12 Jahren in der Schweiz: Eine prospektive Kohortenstudie

Hintergrund: Fussball ist die weltweit beliebteste Sportart und mit positiven Effekten auf die Gesundheit verbunden, kann aber auch zu Verletzungen führen. Im Gegensatz zum Jugend- und Aktivfussball gibt es im Kinderfussball nur wenige Studien über Risikofaktoren für das Auftreten von Verletzungen. Ziel: Die Untersuchung von Risikofaktoren für Verletzungen im Kinderfussball. Methoden: Analysiert wurden 7- bis 12-jährige im Schweizer Vereinsfussball aktive Kinder. Die Datenerhebung erfolgte über die Trainer auf Basis einer Online-Plattform (Teamrec). Als potentielle Risikofaktoren in Frage kamen die anthropometrischen Voraussetzungen, der Untergrund (Rasen, Kunstrasen, Halle oder Sand), das dominante Bein, das Geschlecht, das Spielniveau (Stärkeklasse in der offiziellen Meisterschaft), die Art der Einheit (ob Wettkampf oder Training), das Alter, die Spielposition und frühere Verletzungen. Resultate: Auf Kunstrasen geschahen mehr Verletzungen als auf den anderen Belägen (RR = 1.5, p = 0.0021**), Mädchen verletzten sich häufiger als Knaben (RR = 2.6, p < 0.0001***), innerhalb des 2. Quartils des Spielniveaus geschahen mehr Verletzungen als innerhalb des 1. und 4. Quartils. 11- bis 12-Jährige verletzten sich häufiger als 7- bis 10-Jährige (RR = 1.4, p = 0.0128*), während Wettkämpfen (5.7 pro 1'000 Std.) geschahen mehr Verletzungen als während Trainings (0.7 pro 1'000 Std.) und Torhüter verletzten sich häufiger als Feldspieler (RR = 3.1, p = 0.0001***). Zudem war die Compliance tiefer als erwartet. Schlussfolgerung: Kunstrasen als Untergrund, das weibliche Geschlecht, Wettkämpfe anstelle von Trainings und die Torhüterposition sind potentielle Risikofaktoren für Verletzungen im Kinderfussball.