Einfluss einer 6-wöchigen Nordic Walking-Intervention auf die arterielle Gefässsteifigkeit bei Krebtspatientinnen

Hintergrund: Einige Studien konnten zeigen, dass körperliche Aktivität nicht nur einen positiven Einfluss auf die Gesundheit eines Menschen hat, sondern insbesondere die Gefässsteifigkeit der Arterien positiv beeinflusst. Dadurch reduziert sich das Risiko, eine kardiovaskuläre Erkrankung zu erleiden.
Weiter wiesen neuere Studien bei Onkologiepatienten nach, dass Chemotherapie einen negativen Einfluss auf die Gefässe ausüben kann, was zu erhöhter Gefässsteifigkeit führt. Besonders der CAVI und die Pulswellenanalyse scheinen geeignete nicht-invasive Methoden zu sein, um die Gefässsteifigkeit der Arterien zu erfassen und das Risiko einer Atherosklerose abzuschätzen.    
Ziel: Mit einer sechswöchigen Nordic-Walking-Intervention sollte festgestellt werden, ob gezieltes, regelmässiges, aerobes Ausdauertraining das Voran-schreiten der Gefässsteifigkeit bei Tumorpatienten unter Chemotherapie verhindern bzw. die Gefässelastizität positiv beeinflussen kann. 
Methode: Insgesamt zehn Probanden, die an der Eintrittsuntersuchung teilge-nommen haben, wurden in die Studie eingeschlossen. Die Gefässsteifigkeits-parameter der Arterien wurden bei den Studienteilnehmenden mittels Messung des CAVI und der Pulswellenanalyse erfasst. Die Datenerhebung fand zu zwei Messzeitpunkten statt, an denen jeweils der CAVI mit dem VaSera® und die Pulswellenanalyse mit dem SphygmoCor® gemessen wurden. Zwischen der Ein- und Austrittsuntersuchung wurde eine Intervention in Form eines sechswöchigen Nordic-Walking-Trainings bestehend aus drei Trainingseinheiten pro Woche durchgeführt.  
Resultate: Im Rahmen der Pilotstudie zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied hinsichtlich der Gefässsteifigkeit zwischen den beiden Messzeitpunkten. Die Resultate lassen allerdings den Schluss zu, dass durch regelmässige körperliche Aktivität tendenziell sowohl die Pulswellen-geschwindigkeit als auch der Augmentationsindex@HR75 reduziert werden können, was auf eine verbesserte Gefässelastizität sowohl der peripheren als auch der zentralen arteriellen Gefässe schliessen lässt. 
Schlussfolgerung: Durch regelmässige körperliche Aktivität kann bei Tumor-patienten unter Chemotherapie die Gefässsteifigkeit tendenziell verbessert oder zumindest deren Fortschreiten verlangsamt beziehungsweise aufgehalten werden.  
Schlüsselwörter: Arterielle Gefässsteifigkeit, Pulswellengeschwindigkeit, CAVI,
Augmentationsindex, Tumorerkrankung, Chemotherapie, Nordic-Walking