Wirkung von körperlichen Interventionsformen auf körperliche Fitness, Befindlichkeit, kognitive Performanz und Schlaf bei Patientinnen und Patienten mit diagnostizierter Multipler Sklerose (MS)

Hintergrund: Multiple Sklerose (MS) ist die am häufigsten vorkommende chronischentzündliche und demyelinisierende Erkrankung des zentralen Nervensystems. Nach derzeitigem Wissensstand ist keine Heilung möglich. Unzählige Studien sind sich darin einig, dass körperliche Aktivität eine signifikante Methode ist, um die MS-spezifische Symptomatik zu reduzieren. Trotzdem fehlen in bestimmten Bereichen noch Forschungsergebnisse. Ziel dieser Studie war es somit, Antworten auf noch offene Forschungsfragen zu finden.Methode: Die Rekrutierung der MS Patienten fand in der Klinik Valens statt. 6 MS Patienten (Durchschnittsalter: 51 Jahre; 4/6 weiblich) haben freiwillig während ihres dreiwöchigen Klinikaufenthaltes an der Studie teilgenommen. Die Intervention beinhaltete ein Bewegungsprogramm, welches vom EDSS Wert des jeweiligen Patienten abhängig war. Die Datenerhebung erfolgte mittels standardisierten und validen Messinstrumenten, die jeweils vor Klinikeintritt und nach der Rehabilitationszeit durchgeführt wurden. Folgende Fragebögen und Tests wurden für die Datenerhebung gebraucht: Körperliches Aktivitätsniveau (IPAQ), visuelle Analogskala für Parästhesie (VAS), Depressive Störungen (BDI-FS), Diagnostik von psychischen Erkrankungen (DSM-5), Fatigue (FSS), Schlafstörungen (ISI), Mentale Stärke (MTQ18) und kognitive Performanz (MoCA).Ergebnisse: Körperliche Aktivität könnte einen positiven Einfluss auf die Parästhesie und Fatigue haben. Keine positiven Auswirkungen konnten auf das Schlafverhalten und die kognitive Performanz erforscht werden. Welche Auswirkungen körperliche Aktivität auf depressive Störungen, weitere psychische Erkrankungen und die mentale Stärke hat bleibt weiterhin offen. Ungeklärt bleibt ebenfalls, ob das Sportangebot in der Klinik das Bewegungsverhalten der Patienten verändert hat.Diskussion: Aufgrund der Ergebnisse bleibt unklar, ob körperliche Interventionsformen die körperliche Fitness, Befindlichkeit, kognitive Performanz und den Schlaf bei Patienten mit MS positiv beeinflussen können. Es sind weitere Studien mit grösserer Fallzahl nötig.