Beurteilung der Konstruktvalidität von zwei Performance-Fragebogen zur Erhebung der Gehfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen mit neuromuskulärer Diagnose

Hintergrund: Bei vielen Kindern mit neuromuskulären Diagnosen ist die Gangfunktion eingeschränkt, so dass die Verbesserung der Gehfähigkeit bei den Eltern und den Patienten häufig eine hohe Priorität hat. Um die Gangfunktion zu evaluieren, gibt es verschiedene Messinstrumente. Häufig handelt es sich dabei um Kapazitätstests. Performancetests werden eher marginal abgedeckt, obwohl diese für die Beschreibung der Aktivitäten im Alltag wichtig wären. Diese Masterarbeit evaluiert die deutschen Versionen der beiden Performance-Fragebogen „Functional Mobility Scale“ (FMS) und „Gillette Functional Assessment Questionnaire - Walking Scale“ (GFAQ) auf ihre Konstruktvalidität im stationären Bereich.
Methodik: Für diese Querschnittstudie wurden Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren mit einer neuromuskulären Diagnose rekrutiert. Mithilfe von FMS und GFAQ beurteilten die Physiotherapie und die Pflege die Gehfähigkeit der Patienten im Alltag. 10-Meter- respektive 6-Minuten-Gehtests sowie das Item „Gehen“ des WeeFIM wurden als Vergleichsinstrumente erhoben.
Resultate: 32 Kinder und Jugendliche wurden in die Studie eingeschlossen. Das Durchschnittsalter betrug 12.75 Jahre (SD±2.96, Streubreite [7-17]). Alle Korrelationen waren moderat bis stark und hinsichtlich des vorher definierten 5%- Signifikanzniveaus statistisch signifikant. Die Gehtests korrelierten ein wenig stärker mit dem GFAQ als mit dem FMS. Im Vergleich der Beurteilungen von Pflege und Physiotherapie konnten keine grossen Unterschiede gefunden werden. Der WeeFIM korrelierte ähnlich stark mit dem FMS wie mit dem GFAQ.
Schlussfolgerung: Die Korrelationen waren alle moderat bis stark, so dass die Konstruktvalidität der beiden Performance-Fragebogen FMS und GFAQ als gegeben beurteilt werden kann.
Schlüsselwörter: Gehen, Kind, Neuromuskuläre Erkrankungen, Performance, Konstruktvalidität