Sportberichterstattung zwischen Agentur und Zeitung. Ein inhaltsanalytischer Vergleich zwischen Schweizer Printmedien und der Sportnachrichtenagentur Si

Hintergrund Sportberichterstattung ist im 21. Jahrhundert allgegenwärtig. Print-medien als Teil dieses Mediensystems blicken auf die längste Tradition zurück und sind heute für die Nutzer hinter dem Fernsehen nach wie vor das zweitbeliebteste Medium. Bei den meisten Zeitschriften und Tageszeitungen sind Agenturmeldungen Teil des Endprodukts. Zur inhaltlichen Entwicklung von Printmedien bietet die Forschung eine Vielzahl an Beiträgen an, die einzige Schweizer Sportnachrichtenagentur Sportinformation (Si) fand diesbezüglich aber noch keine Berücksichtigung. Dies soll ein inhaltsanalytischer Vergleich zwischen Schweizer Printmedien und der Si ändern.
Methode Zu diesem Hintergrund wurden vier Ausgangsfragen formuliert, die zunächst anhand einer theoretischen Aufarbeitung beantwortet werden konnten. Die dritte und vierte Ausgangsfrage wurden mittels empirischer Datenerhebung bearbeitet. Eine Frequenzanalyse zu Si-Meldungen über den Untersuchungszeitraum von 80 Jahren bildete die Grundlage, um die aufgestellten Hypothesen auf ihre Gültigkeit hin zu über-prüfen.
Ergebnisse Der Fussball war in allen Untersuchungsjahren die häufigste Sportart, wo-bei sich sein Status als klare Nummer eins gefestigt hat. Eishockey hat sich als zweit-häufigste Sportart etabliert. Haupthandlungsträger der Meldungen ist vermehrt eine einzelne Person aber auch Vereine oder Mannschaften sind immer häufiger Hauptakteure. Heute berichtet die Si fast nur noch aus dem Bereich des Spitzensports. Schliesslich haben bei den Si-Meldungen die absolute Anzahl und der Anteil an längeren Textformen zugenommen. Zudem wurde eine zunehmende Trennung von Text und „nichtjournalistischen Formen“ beobachtet.
Diskussion Die Resultate der Datenerhebung schliessen grösstenteils an die Erkennt-nisse aus Inhaltsanalysen zu Printmedien an. Wo dies nicht der Fall ist, unterscheidet sich meist das Ausmass der festgestellten Entwicklungstendenz. Aufgrund der unter-schiedlichen Settings lassen sich nicht alle gewonnenen Erkenntnisse mit den berück-sichtigten Forschungsbeiträgen vergleichen.