Veränderung von Alltagsaktivität, Ausdauer- sowie Kraftfähigkeit bei einem strukturierten Lebensstilinterventionsprogramm in der Adipositas-Therapie

Hintergrund:Das Übergewicht und die Adipositas haben in der Gesellschaft einen bedeutenden Platz eingenommen. Sie werden sogar als das Gesundheitsproblem des 21. Jahrhunderts angesehen (Goodpaster, DeLany, Otto, Kuller, Vockley, South-Paul & Thomas, 2010). Das Ausmass der Kosten nimmt dadurch immer grössere Dimensionen an (Schneider, Venetz, & Berardo, 2009). Die Ursachen werden auf den heutigen Lebensstil mit einem hohen Bewegungsmangel sowie jederzeit mögliche Konsumierung energiereicher Lebensmittel zurückgeführt (Hauner, Buchholz, Hamann, Husemann, Koletzko, Liebermeister & Wabitsch, 2005). Das BASEL- Programm ist ein Programm zur Lifestyle- Veränderung übergewichtiger Personen. 2003 wurde es bereits von Munsch, Biedert und Keller auf seine Wirksamkeit untersucht. Seit 2011 integrierte man zusätzlich eine aktive Bewegungstherapie, wobei noch keine Ergebnisse bezüglich des neuen BASEL-Programms vorliegen. Dies machte eine erneute Untersuchung des Programms hinsichtlich seiner Effektivität erforderlich.Ziel:Ziel dieser Studie war es, den Effekt bezüglich objektiver Alltagsaktivität, Ausdauerfähigkeit sowie isometrische Kraft im Rahmen des BASEL-Programms im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zu untersuchen.Methode:Man erfasste die Anthropometrie, die Alltagsaktivität mittels Akzelerometer (Aipermotion 440), die Ausdauer mittels Sechs-Minuten-Geh-Test (6MGT) sowie die isometrische Kraft durch einen Isokineten (IsoMed 2000) und ein Druck-Zug-Messgerät (Alluris FMI-S30) der Interventionsgruppe (43 Jahre, (IQR: 27, 50)) und der Kontrollgruppe (45.5 Jahre, (IQR: 33, 56)). Wegen zu grosser Baselineunterschiede wurde in der Statistik die Kovarianzanalyse durchgeführt.Resultate:Das Gewicht, der BMI sowie der absolute und relative Körperfettanteil zeigten am Ende der Studie eine signifikante Verbesserung in der Interventionsgruppe. Die Parameter der Alltagsaktivität, der Ausdauer sowie der isometrischen Kraft stiegen bei beiden Gruppen an. Diese waren entgegen den Erwartungen nicht signifikant.Schlussfolgerung:Die Veränderung der Anthropometrie konnte in dieser Studie nachgewiesen werden. Die Resultate der anderen Parameter zeigten keine signifikanten Werte, jedoch wiesen sie einige Tendenzen auf. Es sind weitere kontrollierte, randomisierte Studien mit einer grösseren Probandenzahl nötig um diese Tendenzen statistisch nachweisen zu können.