Akuteffekte von Sport- und Bewegungstherapie auf emotionale, motivationale und kognitive Prozesse bei psychiatrischen Patienten

Hintergrund: Verschiedene Autoren und Studien erwähnen die positive Wirkung sportlicher Aktivität auf die psychische Gesundheit bei Personen mit psychischen Störungen (Faulkner & Taylor, 2005; Hölter, 2011; Mota-Pereira et al., 2011). Insbesondere kurz nach sportlicher Aktivität können positive psychische Veränderungen festgestellt werden (Knechtle, 2004; Hölter, 2011). Aus diesem Grund wird Sport- und Bewegungstherapie auch an der UPK Basel eingesetzt. In dieser Masterarbeit sollte die Sport- und Bewegungstherapie der UPK Basel wissenschaftlich begleitet werden. Dabei wurde nach ausgewählten Akuteffekten auf emotionale, motivationale und kognitive Prozesse gesucht.
Methode: Zur Erhebung der Daten wurde ein Fragebogen entwickelt, welcher das subjektive Empfinden der Patienten in emotionalen, motivationalen und kognitiven Bereichen erfasst. Die Patienten beantworteten die entsprechenden Fragen direkt vor und nach der Sport- und Bewegungstherapie. Die gesammelten Beobachtungen (N = 129) wurden mit dem Statistikprogramm SPSS Version 22 ausgewertet.
Ergebnisse: Nach der Sport- und Bewegungstherapie konnten signifikant positive Veränderungen in der Stimmung, dem körperlichen Befinden, der Aktiviertheit, dem Ausbrechen aus Gedankenkreisen und der Bildung von neuen Ideen gemessen werden. Die Sport- und Bewegungstherapien bereiteten den Patienten Freude und boten die Möglichkeit zum Erleben von positivem sozialem Kontakt. Die Teilnehmer bekundeten motiviert zu sein, auch nach dem Klinikaufenthalt Sport zu treiben.
Diskussion: Die Resultate deuten auf eine günstige Wirkung sportlicher Aktivität auf die psychische Gesundheit bei Personen mit psychischen Störungen hin. Eine Nachbehandlung der Patienten mit dem Ziel der Hinführung zur regelmässigen sportlichen Aktivität auch nach dem Klinikaufenthalt, könnte die positiven Ergebnisse weiterführen. Für aussagekräftigere Resultate bezüglich der Wirkung der unterschiedlichen Programme der Sport- und Bewegungstherapien müsste das Studiendesign angepasst werden.