Girod, Nadine. Effekte eines spezifischen Gleichgewichtstrainings auf Kraft und Muskelaktivität bei Senioren. 2013, Master Thesis, University of Basel, Faculty of Medicine.
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Official URL: https://edoc-vmtest.ub.unibas.ch/62385/
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Abstract
Zielsetzung. Slacklinestudien zur positiven Beeinflussung der Kraftfähigkeit und der posturalen Kontrolle sind bislang überwiegend bei jungen Erwachsenen und Kindern durchgeführt worden (Granacher et al., 2010; Pfusterschmied et al., 2011; Keller et al., 2012; Donath et al., 2013; Pfusterschmied et al., 2013). Lediglich eine methodisch schwache Studie untersuchte die Auswirkungen eines Slacklinetrainings auf das Gleichgewicht bei Senioren (Seeber & Zalpour, 2012). Die vorliegende Studie verfolgte das Ziel, die Effekte eines spezifischen Gleichgewichtstrainings auf der Slackline auf die Kraft und Muskelaktivität bei Senioren (55-70 jährig) zu untersuchen.
Methodik. 24 Senioren der Region Basel (Interventionsgruppe, n=12 vs. Kontrollgruppe, n=12), (INT, Alter: 62.7 (SD 6.0) Jahre, Grösse: 1.71 (0.09) m, Gewicht: 74.3 (13.9) kg, Aktivitätsniveau: 8.4 (5.9) h/Woche; KON, Alter: 61.6 (5.4) Jahre, Grösse: 1.71 (0.09) m, Gewicht: 75.6 (15.8) kg, Aktivitätsniveau: 9.9 (4.8) h/Woche) nahmen an der vorgelegten Studie teil. Das Slacklinetraining fand 3x wöchentlich über einen Zeitraum von 6 Wochen statt. Die Nettoslacklineübungszeit betrug pro Training und Teilnehmer ca. 20 min. Das Training wurde progressiv gestaltet und beinhaltete sowohl Standformen (beidbeinig, einbeinig), gehen (vorwärts, rückwärts) und drehen. Die KON war angehalten, ihr Bewegungsverhalten während der 6 Wochen nicht zu ändern. Vor und nach der Interventionsphase wurden die Maximalkraft der unteren Extremitäten (Plantarflexion, Dorsalextension, Isomed 2000) und der Bauch- und Rückenmuskeln (Oberflächen-Elektromyogramm, oEMG), die Drehmomententwicklungsrate (rate of torque development, rtd, Isomed 2000), sowie die Muskelaktivierung (oEMG) getestet.
Resultate. Die Trainingsbeteiligung war mit 17.4 (0.9) von 18 Trainingseinheiten hoch. Die Drehmomententwicklungsrate für die Dorsalextension rechts zeigte einen Zeiteffekt mit hoher Effektstärke (p=0.02, ηp2=0.25). Es konnten keine signifikanten Zeit x Gruppe Interaktionseffekte für die Maximalkraft und Kraftentwicklungsrate während der Plantarflexion und Dorsalextension gefunden werden (0.5<p<0.88). Die Maximalkraftauswertung zeigte nur Zeiteffekte mit hohen Effektstärken für die Plantarflexion rechts (F=7.05, p=0.015; ηp2=0.25) und links (F=0.47, p=0.04; ηp2=0.18). Für die relative Muskelaktivität im statischen Gleichgewicht konnten für alle 3 Bedingungen keine Zeit x Gruppe Interaktionen aufgezeigt werden (0.05<p<0.99). Für das quasi-dynamische Gleichgewicht auf der Slackline resultiert für die Bedingung Einbeinstand links ein signifikantes Ergebnis im Zwischengruppenvergleich für den m. rectus abdominis (ANCOVA: p=0.03, ηp2=0.25; Post-hoc: p=0.06 bei festgelegtem Signifikanzniveau von *p<0.1). Der m. gluteus medius zeigt für den Einbeinstand links ebenfalls einen signifikanten Interaktionseffekt (ANCOVA: p=0.01, ηp2=0.31; Post-hoc: p=0.036*, *p<0.05). Der m. multifidus zeigt für die Bedingung Einbeinstand rechts eine signifikante Zeit x Gruppe Interaktion (ANCOVA: p=0.26, ηp2=0.06, Post-hoc: p=0.014*, *p<0.05).
Schlussfolgerung. Das sechswöchige Slacklinetraining mit Senioren hatte weder positive Auswirkungen auf die Kraftentwicklungsrate, noch auf die Maximalkraft. Die relative Muskelaktivität kann beim statischen Gleichgewicht nicht vermindert werden. Dies spricht dafür, dass die durch das spezifische Slacklinetraining hervorgerufenen Adaptionen nicht auf das statische Gleichgewicht transferiert werden können. Das dynamische Gleichgewicht auf der Slackline aber wurde durch das Training positiv beeinflusst. Es liegen trainingsbedingte starke Verminderungen der Muskelaktivität vor, die jedoch nur teilweise statistisch signifikant sind. Die positiven Veränderungen durch ein Slacklinetraining mit Senioren sollten folglich nicht überschätzt werden.
Schlüsselwörter. Slackline, Senioren, maximal willkürliche Kontraktion, Kraftentwicklungsrate, Muskelaktivierung.
Methodik. 24 Senioren der Region Basel (Interventionsgruppe, n=12 vs. Kontrollgruppe, n=12), (INT, Alter: 62.7 (SD 6.0) Jahre, Grösse: 1.71 (0.09) m, Gewicht: 74.3 (13.9) kg, Aktivitätsniveau: 8.4 (5.9) h/Woche; KON, Alter: 61.6 (5.4) Jahre, Grösse: 1.71 (0.09) m, Gewicht: 75.6 (15.8) kg, Aktivitätsniveau: 9.9 (4.8) h/Woche) nahmen an der vorgelegten Studie teil. Das Slacklinetraining fand 3x wöchentlich über einen Zeitraum von 6 Wochen statt. Die Nettoslacklineübungszeit betrug pro Training und Teilnehmer ca. 20 min. Das Training wurde progressiv gestaltet und beinhaltete sowohl Standformen (beidbeinig, einbeinig), gehen (vorwärts, rückwärts) und drehen. Die KON war angehalten, ihr Bewegungsverhalten während der 6 Wochen nicht zu ändern. Vor und nach der Interventionsphase wurden die Maximalkraft der unteren Extremitäten (Plantarflexion, Dorsalextension, Isomed 2000) und der Bauch- und Rückenmuskeln (Oberflächen-Elektromyogramm, oEMG), die Drehmomententwicklungsrate (rate of torque development, rtd, Isomed 2000), sowie die Muskelaktivierung (oEMG) getestet.
Resultate. Die Trainingsbeteiligung war mit 17.4 (0.9) von 18 Trainingseinheiten hoch. Die Drehmomententwicklungsrate für die Dorsalextension rechts zeigte einen Zeiteffekt mit hoher Effektstärke (p=0.02, ηp2=0.25). Es konnten keine signifikanten Zeit x Gruppe Interaktionseffekte für die Maximalkraft und Kraftentwicklungsrate während der Plantarflexion und Dorsalextension gefunden werden (0.5<p<0.88). Die Maximalkraftauswertung zeigte nur Zeiteffekte mit hohen Effektstärken für die Plantarflexion rechts (F=7.05, p=0.015; ηp2=0.25) und links (F=0.47, p=0.04; ηp2=0.18). Für die relative Muskelaktivität im statischen Gleichgewicht konnten für alle 3 Bedingungen keine Zeit x Gruppe Interaktionen aufgezeigt werden (0.05<p<0.99). Für das quasi-dynamische Gleichgewicht auf der Slackline resultiert für die Bedingung Einbeinstand links ein signifikantes Ergebnis im Zwischengruppenvergleich für den m. rectus abdominis (ANCOVA: p=0.03, ηp2=0.25; Post-hoc: p=0.06 bei festgelegtem Signifikanzniveau von *p<0.1). Der m. gluteus medius zeigt für den Einbeinstand links ebenfalls einen signifikanten Interaktionseffekt (ANCOVA: p=0.01, ηp2=0.31; Post-hoc: p=0.036*, *p<0.05). Der m. multifidus zeigt für die Bedingung Einbeinstand rechts eine signifikante Zeit x Gruppe Interaktion (ANCOVA: p=0.26, ηp2=0.06, Post-hoc: p=0.014*, *p<0.05).
Schlussfolgerung. Das sechswöchige Slacklinetraining mit Senioren hatte weder positive Auswirkungen auf die Kraftentwicklungsrate, noch auf die Maximalkraft. Die relative Muskelaktivität kann beim statischen Gleichgewicht nicht vermindert werden. Dies spricht dafür, dass die durch das spezifische Slacklinetraining hervorgerufenen Adaptionen nicht auf das statische Gleichgewicht transferiert werden können. Das dynamische Gleichgewicht auf der Slackline aber wurde durch das Training positiv beeinflusst. Es liegen trainingsbedingte starke Verminderungen der Muskelaktivität vor, die jedoch nur teilweise statistisch signifikant sind. Die positiven Veränderungen durch ein Slacklinetraining mit Senioren sollten folglich nicht überschätzt werden.
Schlüsselwörter. Slackline, Senioren, maximal willkürliche Kontraktion, Kraftentwicklungsrate, Muskelaktivierung.
Advisors: | Faude, Oliver |
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Faculties and Departments: | 03 Faculty of Medicine > Departement Sport, Bewegung und Gesundheit > Bereich Bewegungs- und Trainingswissenschaft |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Master Thesis |
Thesis no: | UNSPECIFIED |
Thesis status: | Complete |
Last Modified: | 24 Apr 2018 15:10 |
Deposited On: | 24 Apr 2018 15:10 |
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