Intervallartiges vs. dauerhaftes submaximales Ausdauertraining bei unipolarer Depression: Effekte auf depressive Symptomatik und autonome Funktion

In der vorliegenden Studie wurde ein intervallartiges mit einem dauerhaften submaximalen Ausdauertraining bei Patienten mit einer Major Depression (MD) verglichen. Dabei wurden die Veränderungen der Depressionssymptomatik (BDI-II), der kardiorespiratorischen Fitness und der Herzratenvariabiliät (HRV) untersucht.
Zehn Patienten mit Major Depression wurden rekrutiert und nach Alter und Geschlecht in eine der beiden Gruppen eingeteilt: 1) HILV = High-Intensity, Low Volume (25 Intervalle: 30 s Fahrradfahren bei 90% Pmax gefolgt von 30 s inaktiver Pause) und 2) AUS = moderat-kontinuierliches Ausdauertraining (20 min kontinuierliches Fahrradfahren bei 60% Pmax). Die Trainingseinheiten wurden während 4 Wochen dreimal wöchentlich durchgeführt. Für die Erfassung der Depressionssymptomatik wurde das selbstbeurteilte Beck Depressions Inventar-II (BDI-II) verwendet. Die kardiorespiratorische Fitness wurde auf einem Fahrrad mit Hilfe eines mobilen Spiroergometers gemessen. Die HRV wurde anhand der Standardabweichung von allen normalen RR-Intervallen (SDNN) aufgenommen. All diese Tests wurden vor und nach der Intervention durchgeführt. Beide Gruppen konnten nach 4 Wochen ihre Symptome der Depression signifikant reduzieren (HILV: pre = 24,60 ± 15,79 vs. post = 13,40 ± 14,52, p=0,025; AUS: pre = 30,60 ± 6,47 vs. post = 21,60 ± 4,16, p=0,012). Bei der kardiorespiratorischen Fitness und der HRV konnten keine signifikanten Veränderungen beobachtet werden (HILV: preVO2/kgpeak= 33,20 ± 12,52 vs. postVO2/kgpeak = 34,20 ± 11,01, p=0,351; AUS: preVO2/kgpeak= 32,80 ± 5,59 vs. postVO2/kgpeak= 32,60 ± 4,10, p= 0,930; SDNN: pre vs. post, p=0,453). Die untersuchten HILV- und AUS-Trainings scheinen einen positiven Effekt auf die Depressionssymptomatik zu haben. Folglich können sie als effektive Behandlung gegen Major Depression empfohlen werden.