Petrig, Yves. Juden im Sport während des nationalsozialistischen Regimes. 2015, Master Thesis, University of Basel, Faculty of Medicine.
Full text not available from this repository.
Official URL: https://edoc-vmtest.ub.unibas.ch/62516/
Downloads: Statistics Overview
Abstract
Bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es antisemitische und rassenideologische Bewegungen, aus denen die Nationalsozialisten gewisse Grundsätze übernahmen. Aber erst Hitlers Machtübernahme im Januar 1933 änderte das Leben der in Deutschland wohnhaften Juden massiv, da nun die antisemitische Ideologie in Gesetzesform gegossen wurde. Durch die Gleichschaltung auf allen gesellschaftlichen, politischen und juristischen Ebenen des öffentlichen Lebens konnten die Nationalsozialisten ihren Totalitätsanspruch durchsetzen.
Die Ausgrenzung der Juden geschah auch im Sport, indem sie aus ihren Vereinen ausgeschlossen wurden. Dabei gingen die Vereinsverantwortlichen äusserst radikal vor, jedoch zunächst nicht auf Befehl der Nazi-Regierung. Unter den Vereinen erfolgte schon fast ein Wettlauf, wer sich als Erstes als „judenfrei“ bezeichnen konnte. Daraufhin musste sich der jüdische Sport neu organisieren, was aufgrund der vielen Neuzugänge zu Konflikten zwischen den beiden grossen jüdischen Sportverbänden „Makkabi“ und „Schild“ führte. Dennoch bäumten sie sich auf und innert kürzester Zeit konnte ein relativ normaler Sportbetrieb generiert werden.
Der Grund für die teilweise regressiv gestaltete antijüdische Politik der Regierung waren die Olympischen Spiele. Wollten die Nazis einen Boykott einiger Nationen, hauptsächlich der USA, verhindern, mussten sie die ausländische Presse, das IOC und das AOC überzeugen, dass die Juden im Sport in Deutschland nicht diskriminiert wurden. Hierbei kamen die „Alibijüdinnen“ Gretel Bergmann und Helene Mayer ins Spiel, durch welche die Nazis beweisen wollten, dass sogar jüdische Sportlerinnen vorerst ins deutsche Olympiakader aufgenommen wurden. Dass dieser geschickte Schachzug glückte, kann mit der Abhaltung der Olympischen Spiele 1936 in Berlin mit dem amerikanischen Team als Gastnation aufgezeigt werden.
Die Ausgrenzung der Juden geschah auch im Sport, indem sie aus ihren Vereinen ausgeschlossen wurden. Dabei gingen die Vereinsverantwortlichen äusserst radikal vor, jedoch zunächst nicht auf Befehl der Nazi-Regierung. Unter den Vereinen erfolgte schon fast ein Wettlauf, wer sich als Erstes als „judenfrei“ bezeichnen konnte. Daraufhin musste sich der jüdische Sport neu organisieren, was aufgrund der vielen Neuzugänge zu Konflikten zwischen den beiden grossen jüdischen Sportverbänden „Makkabi“ und „Schild“ führte. Dennoch bäumten sie sich auf und innert kürzester Zeit konnte ein relativ normaler Sportbetrieb generiert werden.
Der Grund für die teilweise regressiv gestaltete antijüdische Politik der Regierung waren die Olympischen Spiele. Wollten die Nazis einen Boykott einiger Nationen, hauptsächlich der USA, verhindern, mussten sie die ausländische Presse, das IOC und das AOC überzeugen, dass die Juden im Sport in Deutschland nicht diskriminiert wurden. Hierbei kamen die „Alibijüdinnen“ Gretel Bergmann und Helene Mayer ins Spiel, durch welche die Nazis beweisen wollten, dass sogar jüdische Sportlerinnen vorerst ins deutsche Olympiakader aufgenommen wurden. Dass dieser geschickte Schachzug glückte, kann mit der Abhaltung der Olympischen Spiele 1936 in Berlin mit dem amerikanischen Team als Gastnation aufgezeigt werden.
Advisors: | Engel, Peter |
---|---|
Committee Members: | Petry, Erik |
Faculties and Departments: | 03 Faculty of Medicine > Departement Sport, Bewegung und Gesundheit |
UniBasel Contributors: | Petry, Erik |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Master Thesis |
Thesis no: | UNSPECIFIED |
Thesis status: | Complete |
Last Modified: | 02 Aug 2021 15:23 |
Deposited On: | 24 Apr 2018 15:11 |
Repository Staff Only: item control page