Evaluation der im Projekt "Procap bewegt" ausgearbeiteten Commitments: Bewegungsförderung in Institutionen mit Menschen mit einer Behinderung sowie deren Umsetzungsmöglichkeiten

Hintergrund
Im Jahr 2010 lebten in der Schweiz laut Bundesamt für Statistik 38’546 Menschen in einer Institution für Menschen mit einer Behinderung. Dies sind ca. 0.5% der gesamten schweizerischen Bevölkerung. Menschen mit einer Behinderung sind häufig von Adipositas betroffen. Procap, als grösste Selbsthilfeorganisation der Schweiz, die sich für Menschen mit Handicap einsetzt, fördert mit dem Projekt ‚Procap bewegt’ die Gesundheit von Menschen mit Behinderung, die in Institutionen leben. Damit soll eine im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention bis jetzt unberücksichtigte Zielgruppe erreicht werden. In drei Pilotinstitutionen wurden im Jahr 2010/2011 bewährte Massnahmen aus den Bereichen Bewegung, Ernährung und Motivation partizipativ adaptiert und erprobt. Daneben wurden zusammen mit den Bertreuerinnen und Betreuern der Wohngruppen Commitments ausgearbeitet, die sich insbesondere auf die Bewegungssituation in Wohngruppen beziehen (Häusermann, S., Guléat, N., 2012).
Methode
Hauptziel dieser Arbeit war es, die Commitments von ,Procap bewegt’ auf deren Umsetzbarkeit zu überprüfen. An der Untersuchung nahmen Institutionen mit insgesamt 52 Menschen mit Behinderung teil. Die Intervention umfasste Massnahmen zur Bewegungsförderung der Bewohner. Mittels dreier Fragebogen wurden die Umsetzbarkeit der Commitments, das Bewegungsangebot der Institute sowie die Bewegungsgesamtzeit der Bewohner, wobei ein Querschnittsdesign angewedet wurde, ermittelt. Weiter wurde mittels eines Interviews in der Berufsschule Rossfeld die Nachhaltigkeit in Bezug auf die Commitments des Projekts von ,Procap bewegt’ überprüft.
Resultate
Die Commitments sind in angepasster Form in weiteren Institutionen umsetzbar und das Projekt von ,Procap bewegt’ weist eine Nachhaltigkeit auf. Zudem unterscheiden sich die drei Institutionen in der Bewegungsgesamtzeit ihrer Bewohner nicht wesentlich voneinander. Die RGZ-Stiftung verfügt über das höchste Bewegungsangebot.
Schlussfolgerungen
Die Arbeit konnte aufzeigen, dass die Commitments in anderen Institutionen umsetzbar sind, allerdings in angepasster Form. Auch braucht die Einführung neuer Bewegungsangebote ihre Zeit.