Sportunterricht zwischen Bildungsstandards und Fitnesserziehung. Eine querschnittliche Analyse der Zusammenhänge zwischen Mindeststandards und sportmotorischer Leistungsfähigkeit von Schülern des 5. Schuljahrs

Hintergrund: Gegen den Bewegungsmangel als gesundheitlicher Risikofaktor sollte bereits bei Heranwachsenden vorgegangen werden. (1) Im Rahmen des Sportunterrichts wurden bislang vornehmlich Tests zur Erfassung motorischer Fähigkeiten eingesetzt, um die motorische Leistungsfähigkeit von Heranwachsenden zu beurteilen. Auf diese Weise förderbedürftige Kinder zu ermitteln, ist aufgrund unzureichend geklärter Grenzwerte für solche Tests jedoch schwierig. (2) Dieses Problem wird durch die motorischen Basisqualifikationen (MOBAQ) umgangen. Erfüllen Kinder die definierten (kontextgebundenen) motorischen Mindestanforderungen, soll die Basis für weitreichende sportliche Aktivitäten – auch ausserhalb der Schule – gegeben sein. Methodik: Für einen Vergleich der beiden Ansätze (1, 2) wurden die Schüler der sechsten Klasse aus Allschwil/BL getestet. Die MOBAQ-Tests wurden vom Team der IMPEQT-Studie im Rahmen eines Pilots durchgeführt. Zudem haben dieselben Kinder eine vom Autor der vorliegenden Masterarbeit zusammengestellten Testbatterie zur Beurteilung motorischer Fähigkeiten absolviert. Resultate: Die Auswertung der Testleistungen von insgesamt 31 Heranwachsenden hat gezeigt, dass ein mittelstarker, signifikant positiver Zusammenhang zwischen den Gesamttestleistungen beider Testbatterien besteht. Schlussfolgerung: Die Zusammenhänge auf der Ebene der Einzeltests beider Ansätze sowie der Zusammenhang zwischen der Diagnose „förderbedürftig“ nach dem MOBAQ-Konzept und der Gesamtleistung über alle Fähigkeitstests sind nur teilweise den Hypothesen entsprechend ausgefallen.