Timbor de Rocabertí, giudicessa d'Arborea, a cavallo tra la Catalogna e la Sardegna del XIV secolo

Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, die Geschichte von Timbor de Rocabertí (vor 1318 – nach 1362) zu rekonstruieren. Die Eheschliessung dieser Tochter eines katalanischen Aristokratenhauses mit der de facto autonomen Herrscherfamilie der Arborea im westlichen Sardinien fügte sich in einem lang bestehenden Geflecht ökonomischer, persönlicher und politischer Beziehungen zwischen Barcelona und Oristano ein. Dieses Geflecht, das im 14. Jahrhundert sich in einer heftigen Konfliktzeit befand und stark bedroht war, galt es Timbor de Rocabertí zu erneuern und aktualisieren. Durch die Analyse von Chroniken, Register des Archivo General de la Corona de Aragón, sowie insbesondere katalanisch- und italienischsprachige Sekundärliteratur, die in den vergangenen Jahrhunderten die Figur dieser Frau berührten, versucht die vorliegende Arbeit Timbor in ihren sozialen Rollen, historischen Handlungsmöglichkeiten und historiographischen Deutungen als Tochter, Ehefrau, Mutter und weibliche Herrschaftsfigur zu begreifen. Ziel soll der Versuch sein, sie zwischen Mikro- und Makrogeschichte, zwischen Katalonien und Sardinien, als einzelne Figur in die Geschichte des (spät-)mittelalterlichen Mittelmeeres einzufügen.