Dreher, Caroline. Persönlichkeitsstrukturelle und symptombezogene Veränderungen während der psychoanalytisch orientierten Psychotherapie im stationären Behandlungssetting : eine naturalistische Verlaufsuntersuchung in der Littenheid - Klinik für Psychiatrie und Psychothera. 2006, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences.
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Official URL: http://edoc.unibas.ch/diss/DissB_7566
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Abstract
Im Zentrum der Studie steht die Untersuchung der persönlichkeitsstrukturellen Entwicklungen und der Jpsychopathologischen Symptomveränderungen von PatientInnen, die sich einer psychoanalytisch orientierten stationären Behandlung unterzogen. Untersucht wird die prognostische Bedeutung von Patientenmerkmalen zu Therapiebeginn für den Ausgang der Behandlung. Weiter wurde die Änderungssensitivität der Strukturachse überprüft. Die Evaluation wurde auf den Psychotherapiestationen der Littenheid, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, im Kanton Thurgau vorgenommen. Bei 44 PatientInnen wurde zu Beginn der stationären Behandlung die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD) durchgeführt. Danach wurden die fünf klinisch relevanten OPD-Problembereiche als Foki festgelegt und zu Beginn und Ende der stationären Psychotherapie mit der Heidelberger Umstrukturierungsskala eingeschätzt. die PatientInnen füllten die Frageböfen Narzissmus-Inventar (NI), Borderline-Persönlichkeits-Inventar (BPI) und Symptom-Checkliste (SCL-90-R) zu Beginn und zu Ende der Behandlung aus.
In vorliegender Arbeit werden zuerst die persönlichkeitsstrukturellen und psychopathologischen Unterschiede zwischen den PatientInnen, welche die Therapie regulär beendeten, und den TherapieabbrecherInnen dargestellt. Die acht TherapieabbrecherInnen zeigten stärkere strukturelle Beeinträchtigungen im Bereich der Selbststeuerung und der Abwehr. Dominant waren der Abhängigkeit-Autonomie-Konflikt und ein dysfunktionales Beziehungsmuster, das durch Ansprüche auf Freiraum und Geltung gekennzeichnet war. Eine signifikant stärkere Belastung im psychopathologischen Symptombereich war bei den TherapieabbrecherInnen nicht festzustellen. Bei 36 PatientInnen, welche die Therapie regulär beendeten wurden die Umstrukturierung und die symptomatischen Veränderungen während der Therapie untersucht. 44% der PatientInnen erreichten einen Umstrukturierungsgrad, der als Therapieziel definiert wurde. Diese Erfolgsquote ist als realistisches Ergebnis im Rahmen der stationären Thearapie mit einer Behandlungsdauer von durchschnittlich drei Monaten zu bewerten. Auf der Einzelfallebene konnte festgestellt werden, dass 75% der PatientInnen einen statistisch signifikanten Fortschritt hinsichtlich der Umstrukturierung erzielt hatten. Dieser erfolgte in Richtung einer besseren Wahrnehmung und Bearbeitung der Problemschwerpunkte. Die Strukturfoki aus dem Bereich Selbststeuerung, Kommunikation und Selbstwahrnehmung verbesserten sich während der Therapie am deutlichsten. Die prognostisch ungünstigen Merkmale wie die tiefere Schulbildung und die Diagnose Persönlichkeitsstörung hatte keinen Einfluss auf die Umstrukturierungsintensität. Einschränkungen in der OPD-Gesamtstruktur und den Strukturdimensionen Selbststeuerung, Kommunikation und Objektwahrnehmung gingen mit einem tiefen Umstrukturierungsgrad zu Therapieende einher. Die hohe Ausprägung des Versorgung-Autarkie-Konflikts hatte einen günstigen Einfluss, hingegen der Selbstwertkonflikt einen negativen Einfluss auf den Umstrukturierungsgrad zum Ende der Therapie. Bezogen auf den Gesamt-Schwere-Index der SCL-90-R erfuhren 50% der PatientInnen eine statistisch signifikante Besserung hinsichtlich der psychopathologischen Symptome. Davon waren 37% der PatientInnen zu Behandlungsende nicht mehr im klinisch aufafllenden Bereich. Die unterschiedliche Ausprägung der Symptombesserung konnte nicht eindeutig mit dem Umstrukturierungsgrad zum Ende der Therapie in Verbindung gebracht werden. Bei den OPD-Strukturdimensionen zeigte sich, das eine geringer strukturierte Bindung mit einer geringeren Reduktion der Symptombelastung zu Therapieende einherging. Die Änderungssensitivität der OPD-Strukturachse konnte nicht abgesichert werden.
In vorliegender Arbeit werden zuerst die persönlichkeitsstrukturellen und psychopathologischen Unterschiede zwischen den PatientInnen, welche die Therapie regulär beendeten, und den TherapieabbrecherInnen dargestellt. Die acht TherapieabbrecherInnen zeigten stärkere strukturelle Beeinträchtigungen im Bereich der Selbststeuerung und der Abwehr. Dominant waren der Abhängigkeit-Autonomie-Konflikt und ein dysfunktionales Beziehungsmuster, das durch Ansprüche auf Freiraum und Geltung gekennzeichnet war. Eine signifikant stärkere Belastung im psychopathologischen Symptombereich war bei den TherapieabbrecherInnen nicht festzustellen. Bei 36 PatientInnen, welche die Therapie regulär beendeten wurden die Umstrukturierung und die symptomatischen Veränderungen während der Therapie untersucht. 44% der PatientInnen erreichten einen Umstrukturierungsgrad, der als Therapieziel definiert wurde. Diese Erfolgsquote ist als realistisches Ergebnis im Rahmen der stationären Thearapie mit einer Behandlungsdauer von durchschnittlich drei Monaten zu bewerten. Auf der Einzelfallebene konnte festgestellt werden, dass 75% der PatientInnen einen statistisch signifikanten Fortschritt hinsichtlich der Umstrukturierung erzielt hatten. Dieser erfolgte in Richtung einer besseren Wahrnehmung und Bearbeitung der Problemschwerpunkte. Die Strukturfoki aus dem Bereich Selbststeuerung, Kommunikation und Selbstwahrnehmung verbesserten sich während der Therapie am deutlichsten. Die prognostisch ungünstigen Merkmale wie die tiefere Schulbildung und die Diagnose Persönlichkeitsstörung hatte keinen Einfluss auf die Umstrukturierungsintensität. Einschränkungen in der OPD-Gesamtstruktur und den Strukturdimensionen Selbststeuerung, Kommunikation und Objektwahrnehmung gingen mit einem tiefen Umstrukturierungsgrad zu Therapieende einher. Die hohe Ausprägung des Versorgung-Autarkie-Konflikts hatte einen günstigen Einfluss, hingegen der Selbstwertkonflikt einen negativen Einfluss auf den Umstrukturierungsgrad zum Ende der Therapie. Bezogen auf den Gesamt-Schwere-Index der SCL-90-R erfuhren 50% der PatientInnen eine statistisch signifikante Besserung hinsichtlich der psychopathologischen Symptome. Davon waren 37% der PatientInnen zu Behandlungsende nicht mehr im klinisch aufafllenden Bereich. Die unterschiedliche Ausprägung der Symptombesserung konnte nicht eindeutig mit dem Umstrukturierungsgrad zum Ende der Therapie in Verbindung gebracht werden. Bei den OPD-Strukturdimensionen zeigte sich, das eine geringer strukturierte Bindung mit einer geringeren Reduktion der Symptombelastung zu Therapieende einherging. Die Änderungssensitivität der OPD-Strukturachse konnte nicht abgesichert werden.
Advisors: | Rauchfleisch, Udo |
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Committee Members: | Küchenhoff, Joachim |
Faculties and Departments: | 07 Faculty of Psychology > Departement Psychologie > Ehemalige Einheiten Psychologie > Abteilung Klinische Psychologie und Psychiatrie |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Doctoral Thesis |
Thesis no: | 7566 |
Thesis status: | Complete |
Number of Pages: | 214 |
Language: | German |
Identification Number: |
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edoc DOI: | |
Last Modified: | 24 Sep 2020 21:20 |
Deposited On: | 13 Feb 2009 16:31 |
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