Vogel, Miriam. Triadische elterliche Kapazitaet und psychische Kindesentwicklung : Entwicklung des Triaden-Interview-Q-Sort (Tri-Q-Sort). 2006, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Humanities and Social Sciences.
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Official URL: http://edoc.unibas.ch/diss/DissB_7565
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Abstract
Die Generierung, Ueberprüfung und Optimierung des TRI-Q-Sorts als standardisiertes,
ökonomisches Auswerteverfahren zum Triadeninterview von Klitzings für die
Einschätzung triadisch elterlicher Kapazität hinsichtlich deren Bedeutung für die
psychische Entwicklung des Kindes wurde in der vorliegenden Arbeit in drei Etappen
vorgenommen. In den Vorstudien zum TRI-Q-Sort wurde in Zusammenarbeit mit den
Triadeninterview-Experten das TRI-Q-Sort Itemsample in seiner Grundstruktur generiert.
Eine erste Erprobung des TRI-Q-Sorts erfolgte in der Pilotstudie mittels eines
Triadeninterview-Video-Ratings anhand einer kleinen Stichprobe durch zwei unabhängige
Rater. Abschliessend wurde der TRI-Q-Sort in der Hauptstudie an einer heterogenen
Eichstichprobe von 78 Triadeninterview-Videos durch dieselben Rater auf sein Testgüte
überprüft und itemanalytisch und bezüglich Objektivität optimiert. Mit dem TRI-Q-Sort liegt
nun ein reliables und valides Test- und Auswertungsverfahren zum Triadeninterview von
Klitzings für den Einsatz in der Forschung vor. Die Anwendung des TRI-Q-Sorts in der
Routinediagnostik der Prävention bedingt noch die Erfüllung der idealen Testgütekriterien. Es
wird davon ausgegangen, dass die Nachweise dazu mit der vorliegenden TRI-Q-Sort Final
Version erbracht werden können.
Parallel zur Generierung des TRI-Q-Sorts wurden drei methodische Neuerungen für den
Bereich der Q-Sort Testentwicklung erarbeitet. Als erstes konnten aufgrund der
spezifischen Konzeptualisierung des TRI-Q-Sort mit einem paritär bipolaren und deshalb
rekodierbaren Itemsample erstmalig für einen Q-Sort die Test- und Item-Homogenität wie
auch die Trennschärfe berechnet werden. Die neu entwickelte Adaptation dieser traditionellen
Testprüfmethoden auf das Q-Sort Verfahren ermöglicht es künftig, einen Q-Sort ebenso wie
ein traditionell entwickeltes Testverfahren einer unabdingbaren, wissenschaftlich
überprüfbaren Itemanalyse zu unterziehen. Ebenfalls erstmalig in der Domäne des Q-Sort
wird zum zweiten dank der Konzeptionalisierung des TRI-Q Sort mit 60 objektiven,
homogenen und validen Items und einem hälftig aufteilbaren TRI-Q-Sort Profil auf der Basis
eines normierten Ratings mittels Experten-Ideal-Profil künftig eine Reliabilitätsprüfung des
TRI-Q-Sort Itemsamples mit einem TRI-Q-Sort Paralleltest hinsichtlich Aequivalenz
durchführbar, zusätzlich zur Prüfung der Stabilität mittels Retest und der Konsistenzanalyse
mittels Homogenitätsprüfung. Die dritte Neuerung entstand durch die Evaluation der TRI-QSort
Testnormierung mittels Cut-Off-Werten zu den TRI-Q-Scores. Diese Methode der QSort
Normierung unterscheidet sich von den bisherigen Verfahren mittels Q-Sort Prototypen
in der Q-Sort Forschung. Weitere Untersuchungen werden zeigen, welches Verfahren sich als
das geeignetere erweisen wird.
Entwicklung und Evaluation des TRI-Q-Sort (Triadeninterview Q-Sort) und
Innovationen zu den Q-Sort Testgütemethoden
Fragestellung: Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung und Evaluation eines standardisierten,
ökonomischen Auswertungsinstruments zum Triadeninterview von Klitzings (1996) mit den
fünf Dimensionen Dialog, Trilog, Flexibilität, Ambivalenz und Kohärenz. Auf der
Theoriebasis der triadisch elterlichen Kapazität (Bürgin 2000 und von Kliltzing 1996) sollte
mit dem TRI-Q-Sort Beziehungseinstellungen und Beziehungsverhalten werdender Eltern
bezüglich ihres Schutz- oder Risikofaktors für die psychische Entwicklung des erwarteten
Kindes einschätzbar werden.
Methode: Der TRI-Q-Sort wurde mit 74 paritär verteilten Items zu den fünf Dimensionen
und den beiden Schutz- und Risikofaktoren um die inhaltliche, bipolare Null-Achse des
vorgegebenen Q-Sort-Normalverteilungsprofils generiert und anhand des Expertenprofils
verankert. Nach der Expertenbeurteilung wurde er an 20 Triadeninterview-Videos der
Untersuchung von Klitzings (1996) erprobt. Die Evaluation der TRI-Q-Sort Testgüte erfolgte
durch ein normiertes Rating zweier unabhängiger Rater an einer heterogenen Eichstichprobe
von 78 Triadeninterview-Videos mit Ein- und Paar-Eltern aus der Untersuchung Simonis
(1996).
Ergebnisse: Die spezifische Testkonstruktion des TRI-Q-Sorts ermöglichte eine Rekodierung
der Risiko-Items und damit individuelle Mittelwertsberechnungen zu den TRI-Q-Sort
Einschätzungen. Auf dieser Datenbasis wurden für einen Q-Sort innovativ traditionelle,
statistische Testgüteverfahren zur Objektivität (Interraterkorrelation; Testnormierung),
Reliabilität (Inter-Item-Konsistenz; Paralleltest) und Validität (Kriteriumsvalidität) entwickelt
und durchgeführt und mit einer Itemanalyse (Itemschwierigkeit, Trennschärfe und
Homogenität) abgeschlossen. Objektivität: r = 0.7 – 0.9 bei Ein- und Paar-Eltern-
Triadeninterviews; Testnormierung noch ausstehend. Reliabilität: Inter-Item-Konsistenz x =
.223 und x = .211 mit Alpha .958 und .955. Validität: r = .439** - .534** (Pearson) mit ICC
.769; gemäss Posthoc Vergleichen nach LSD werden Eltern mit tiefer triadischer Kapazität
von denjenigen mit hoher triadischer Kapazität signifikant und alle drei Gruppen mit F =
8.448*** und F = 14.606*** sehr gut unterschieden. Anhand der Itemanalyse wurden die
TRI-Q-Sort Items optimiert und 14 Items selektioniert.
Der TRI-Q-Sort ist im Vergleich zur halbstandardisierten Auswertungsmethode von Klitzings
ein mehrfach ökonomischeres Auswertungsinstrument.
Schlussfolgerungen: Der TRI-Q-Sort hat eine gute Testgüte und kann für Forschungszwecke
eingesetzt werden. Für seine Anwendung in der Präventionsdiagnostik bedarf es noch einer
Testnormierung in einer weiteren Untersuchung mit dem TRI-Q-Sort Final Version.
ökonomisches Auswerteverfahren zum Triadeninterview von Klitzings für die
Einschätzung triadisch elterlicher Kapazität hinsichtlich deren Bedeutung für die
psychische Entwicklung des Kindes wurde in der vorliegenden Arbeit in drei Etappen
vorgenommen. In den Vorstudien zum TRI-Q-Sort wurde in Zusammenarbeit mit den
Triadeninterview-Experten das TRI-Q-Sort Itemsample in seiner Grundstruktur generiert.
Eine erste Erprobung des TRI-Q-Sorts erfolgte in der Pilotstudie mittels eines
Triadeninterview-Video-Ratings anhand einer kleinen Stichprobe durch zwei unabhängige
Rater. Abschliessend wurde der TRI-Q-Sort in der Hauptstudie an einer heterogenen
Eichstichprobe von 78 Triadeninterview-Videos durch dieselben Rater auf sein Testgüte
überprüft und itemanalytisch und bezüglich Objektivität optimiert. Mit dem TRI-Q-Sort liegt
nun ein reliables und valides Test- und Auswertungsverfahren zum Triadeninterview von
Klitzings für den Einsatz in der Forschung vor. Die Anwendung des TRI-Q-Sorts in der
Routinediagnostik der Prävention bedingt noch die Erfüllung der idealen Testgütekriterien. Es
wird davon ausgegangen, dass die Nachweise dazu mit der vorliegenden TRI-Q-Sort Final
Version erbracht werden können.
Parallel zur Generierung des TRI-Q-Sorts wurden drei methodische Neuerungen für den
Bereich der Q-Sort Testentwicklung erarbeitet. Als erstes konnten aufgrund der
spezifischen Konzeptualisierung des TRI-Q-Sort mit einem paritär bipolaren und deshalb
rekodierbaren Itemsample erstmalig für einen Q-Sort die Test- und Item-Homogenität wie
auch die Trennschärfe berechnet werden. Die neu entwickelte Adaptation dieser traditionellen
Testprüfmethoden auf das Q-Sort Verfahren ermöglicht es künftig, einen Q-Sort ebenso wie
ein traditionell entwickeltes Testverfahren einer unabdingbaren, wissenschaftlich
überprüfbaren Itemanalyse zu unterziehen. Ebenfalls erstmalig in der Domäne des Q-Sort
wird zum zweiten dank der Konzeptionalisierung des TRI-Q Sort mit 60 objektiven,
homogenen und validen Items und einem hälftig aufteilbaren TRI-Q-Sort Profil auf der Basis
eines normierten Ratings mittels Experten-Ideal-Profil künftig eine Reliabilitätsprüfung des
TRI-Q-Sort Itemsamples mit einem TRI-Q-Sort Paralleltest hinsichtlich Aequivalenz
durchführbar, zusätzlich zur Prüfung der Stabilität mittels Retest und der Konsistenzanalyse
mittels Homogenitätsprüfung. Die dritte Neuerung entstand durch die Evaluation der TRI-QSort
Testnormierung mittels Cut-Off-Werten zu den TRI-Q-Scores. Diese Methode der QSort
Normierung unterscheidet sich von den bisherigen Verfahren mittels Q-Sort Prototypen
in der Q-Sort Forschung. Weitere Untersuchungen werden zeigen, welches Verfahren sich als
das geeignetere erweisen wird.
Entwicklung und Evaluation des TRI-Q-Sort (Triadeninterview Q-Sort) und
Innovationen zu den Q-Sort Testgütemethoden
Fragestellung: Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung und Evaluation eines standardisierten,
ökonomischen Auswertungsinstruments zum Triadeninterview von Klitzings (1996) mit den
fünf Dimensionen Dialog, Trilog, Flexibilität, Ambivalenz und Kohärenz. Auf der
Theoriebasis der triadisch elterlichen Kapazität (Bürgin 2000 und von Kliltzing 1996) sollte
mit dem TRI-Q-Sort Beziehungseinstellungen und Beziehungsverhalten werdender Eltern
bezüglich ihres Schutz- oder Risikofaktors für die psychische Entwicklung des erwarteten
Kindes einschätzbar werden.
Methode: Der TRI-Q-Sort wurde mit 74 paritär verteilten Items zu den fünf Dimensionen
und den beiden Schutz- und Risikofaktoren um die inhaltliche, bipolare Null-Achse des
vorgegebenen Q-Sort-Normalverteilungsprofils generiert und anhand des Expertenprofils
verankert. Nach der Expertenbeurteilung wurde er an 20 Triadeninterview-Videos der
Untersuchung von Klitzings (1996) erprobt. Die Evaluation der TRI-Q-Sort Testgüte erfolgte
durch ein normiertes Rating zweier unabhängiger Rater an einer heterogenen Eichstichprobe
von 78 Triadeninterview-Videos mit Ein- und Paar-Eltern aus der Untersuchung Simonis
(1996).
Ergebnisse: Die spezifische Testkonstruktion des TRI-Q-Sorts ermöglichte eine Rekodierung
der Risiko-Items und damit individuelle Mittelwertsberechnungen zu den TRI-Q-Sort
Einschätzungen. Auf dieser Datenbasis wurden für einen Q-Sort innovativ traditionelle,
statistische Testgüteverfahren zur Objektivität (Interraterkorrelation; Testnormierung),
Reliabilität (Inter-Item-Konsistenz; Paralleltest) und Validität (Kriteriumsvalidität) entwickelt
und durchgeführt und mit einer Itemanalyse (Itemschwierigkeit, Trennschärfe und
Homogenität) abgeschlossen. Objektivität: r = 0.7 – 0.9 bei Ein- und Paar-Eltern-
Triadeninterviews; Testnormierung noch ausstehend. Reliabilität: Inter-Item-Konsistenz x =
.223 und x = .211 mit Alpha .958 und .955. Validität: r = .439** - .534** (Pearson) mit ICC
.769; gemäss Posthoc Vergleichen nach LSD werden Eltern mit tiefer triadischer Kapazität
von denjenigen mit hoher triadischer Kapazität signifikant und alle drei Gruppen mit F =
8.448*** und F = 14.606*** sehr gut unterschieden. Anhand der Itemanalyse wurden die
TRI-Q-Sort Items optimiert und 14 Items selektioniert.
Der TRI-Q-Sort ist im Vergleich zur halbstandardisierten Auswertungsmethode von Klitzings
ein mehrfach ökonomischeres Auswertungsinstrument.
Schlussfolgerungen: Der TRI-Q-Sort hat eine gute Testgüte und kann für Forschungszwecke
eingesetzt werden. Für seine Anwendung in der Präventionsdiagnostik bedarf es noch einer
Testnormierung in einer weiteren Untersuchung mit dem TRI-Q-Sort Final Version.
Advisors: | Rauchfleisch, Udo |
---|---|
Committee Members: | Klitzing, Kai von |
Faculties and Departments: | 07 Faculty of Psychology > Departement Psychologie > Ehemalige Einheiten Psychologie > Abteilung Klinische Psychologie und Psychiatrie |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Doctoral Thesis |
Thesis no: | 7565 |
Thesis status: | Complete |
Number of Pages: | 2 |
Language: | German |
Identification Number: |
|
edoc DOI: | |
Last Modified: | 24 Sep 2020 21:18 |
Deposited On: | 13 Feb 2009 15:39 |
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