Erstellung, Durchführung und Evaluation eines sportpsychologischen Programms für Nachwuchssportler (U18/U21) der Sportart Judo

Hintergrund: Um heutzutage auf Spitzenniveau mitkämpfen zu können, braucht es im Judosport verschiedene Puzzleteile, die zum Erfolg beitragen. Nebst der Kondition und der Koordination, der Technik und der Taktik muss der Athlet auch mental stark sein. In der Schweiz befassen sich die Trainer in der Sportart Judo noch zu wenig mit sportpsychologischen Trainingsmethoden. Grund dafür könnte ein mangelhaftes Bestehen von Lehrmitteln für die praktische Umsetzung des sportpsychologischen Trainings sein.Diese Masterarbeit befasst sich daher mit der Entwicklung eines theoriebasierten und praktisch orientierten Programms für Nachwuchsathleten (U18 / U21) und Trainer im Judo.Ziel: Die Forschungsfrage bezieht sich auf die Frage nach der Beurteilung des Inhalts des Trainingsprogramms. Als Untersuchungsgegenstände dienten die Lernkarten für die Athleten und die PowerPoint-Präsentationen und Hintergrundinformationen für die Trainer. Um die Trainingsziele der Athleten optimal anzusprechen, wurden die Interessen und Bedürfnisse der Sportler vorgängig ermittelt, damit diese Erkenntnisse in die Erstellung des Programms einfliessen konnten.Methode: Die Interessen der Judokas wurden in einer quantitativen Studie erhoben. Mittels einer Methodentriangulation (quantitativ & qualitativ) wurde der inhaltliche Schwerpunkt des Programms beurteilt. Dabei führte der Forscher zwei Interventionswochen mit dem Stammkader des regionalen Leistungszentrum Judo beider Basel durch. Die sechs Module des Programms wurden mit den Athleten bearbeitet und anschliessend evaluiert. Mit den gewonnenen Ergebnissen, welche in Textform geschrieben und ausgewertet worden sind, wurde die Forschungsfrage beantwortet.Resultate: Der inhaltliche Schwerpunkt des Programms wurde positiv bewertet. Die praktischen Übungen in der Gruppe fanden in der Interventionslektion grossen Anklang und auch die theoretischen Informationen während der Stunde waren willkommen. Zudem wurde der Umfang des Athletentools als gut beurteilt. Einziger Kritikpunkt waren die teilweise unklar definierten Übungsziele. Schlussfolgerung: Die Lernkarten sind für die Sportart Judo ausgerichtet, allerdings wären solche Lernkarten auch sehr gut in anderen Sportarten zu gebrauchen. Es bleibt zu wünschen, dass diese Masterarbeit eine Anregung für die Entstehung weiterer Praxistools im mentalen Bereich für den Nachwuchssport ist.