Haisch, Tina. Regionalwirtschaftliche Ausstrahlung von öffentlichen Forschungseinrichtungen in der Region Basel und der Nordwestschweiz : eine Analyse der Einkommens-, Beschäftigungs- und Steuereffekte sowie des Wissenstransfers der Universität Basel und der Fachhochschule Nordwestschweiz. 2008, Doctoral Thesis, University of Basel, Faculty of Science.
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Official URL: http://edoc.unibas.ch/diss/DissB_8396
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Abstract
Die vorliegende Studie untersucht die regionalwirtschaftlichen Effekte der Universität Basel und der FHBB (Fachhochschule beider Basel) sowie den personengebundenen und personenungebundenen Wissenstransfer der Universität und der FHNW (Fachhochschule Nordwestschweiz). Der regionalökonomische Nutzen der universitären Hochschulen für ihre Region umfasst Einkommens-, Beschäftigungs- und Steuereffekte (Effekte der Leistungserstellung) sowie den Wissens- und Technologietransfer (WTT) aus den Hochschulen (Effekte der Leistungsabgabe). Die Effekte der Leistungserstellung werden im Rahmen einer regionalökonomischen Wirkungsanalyse für definierte Analyseregionen ermittelt. Die Steuereinnahmen werden den betreffenden Staatshaushalten zugerechnet. Die Einkommenseffekte werden zusätzlich über unendliche Wirkungsrunden für die Hochschulregion (Kanton Basel-Stadt und Basel-Landschaft) mit Hilfe einer (keynesianischen) Multiplikatoranalyse untersucht. Als Ergebnis der Analyse der Leistungserstellung kann festgehalten werden, dass die staatlichen Haushalte grosse Beträge in die Universität und die FHBB investieren, was nur teilweise durch zusätzliche Steuereinnahmen kompensiert werden kann. Die Wirtschaft der Hochschulregion profitiert stark von den Hochschulen, der Kanton Basel-Stadt insgesamt mehr als der Kanton Basel-Landschaft, welcher jedoch erhebliche Zentrumslasten tragen muss. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie machen deutlich, dass die staatlichen Ausgaben erhebliche positive Effekte in der Hochschulregion in Form von Einkommens-, Beschäftigungs- und Steuereffekten auslösen und dadurch in einem hohen Masse zur Wertschöpfung in der Region sowie zur Sicherung der Beschäftigung beitragen. Die Effekte der Leistungsabgabe untergliedern sich in den personengebundenen und den personenungebundenen Wissenstransfer. Der personengebundene Wissenstransfer erfolgt durch die Analyse des Verbleibs der Absolventen in der Region im Hinblick auf deren späteren Arbeitsplatz. Die Verbleibsquote gibt Aufschluss über die Attraktivität des regionalen Arbeitsmarktes für Hochschulabsolventen sowie über die Übereinstimmung von Studienangebot und Wirtschaftsstruktur der Region.
Das Ergebnis zeigt, dass der Basel-Städtische Arbeitsmarkt für die
Hochschulabsolventen deutlich attraktiver ist als jener des Kantons Basel-
Landschaft. Dies ist durch die hohe Konzentration an wissensintensiven
Unternehmen aus verschiedenen Branchen im Kanton Basel-Stadt
zu erklären.
Der personenungebundene Wissenstransfer wird durch die regionale
Verankerung von Forschungskooperationen sowie durch verschiedene
Merkmale der Kooperation analysiert. Es wird angenommen, dass durch
Forschungskooperationen neues Wissen und Innovation entsteht. Für die
Analyse wurden alle Forschungsgruppen der Universität Basel und der
FHNW nach der Herkunft ihrer Mitarbeiter, der Herkunft ihrer Drittmittel
und ihren Kooperationen befragt. Die Analyse erfolgt getrennt nach
Fachbereichen, wobei diese jeweils entweder der analytischen oder der
synthetischen Wissensbasis zugeordnet werden.
Die Analyse der Indikatoren der regionalen Verankerung (Herkunft der
Mitarbeiter, Herkunft der Drittmittel und der Kooperation) zeigte zum
einen, dass synthetische Fachbereiche hinsichtlich der Rekrutierung
ihrer Mitarbeiter stark regional verankert sind. Die Analyse der Herkunft
der Drittmittel gibt einen deutlichen Hinweis auf einen starken Life-
Sciences Standort Basel/Nordwestschweiz: Die Fachbereiche Medizin,
Chemie und Biologie weisen den höchsten Anteil an Fördergeldern
aus der Region auf. Die Fachbereiche Chemie und Biologie sind
es auch, die am häufigsten mit Unternehmen in der Region zusammenarbeiten.
Weiterhin sind die Fachbereiche Medizin und Technik in
ihrer Forschung stark mit anderen öffentlichen Einrichtungen vernetzt.
Die untersuchten Merkmale der Forschungskooperationen gaben ebenso
Aufschluss über die Bedeutung von räumlicher Nähe beziehungsweise
der Bedeutung der Region. Dafür wurden die Art und Weise der Erstkontaktaufnahme,
die Motive und Formen einer Kooperation, die Probleme
in der Zusammenarbeit, die Vorteile einer langjährigen Zusammenarbeit
sowie die Faktoren einer erfolgreichen Zusammenarbeit von
den Forschungsgruppen nach ihrer Wichtigkeit bewertet. Bei der Erstkontaktaufnahme
ist der bestehende persönliche Kontakt von grösster
Wichtigkeit, was durch die räumliche Nähe der Kooperationspartner erleichtert
wird. Die wichtigsten Motive für eine Zusammenarbeit sind
der fachliche Austausch und die finanziellen Motive, letztere sind für
synthetische Fachbereiche wichtiger. Zu den wichtigsten Formen einer
Kooperation zählen gemeinsame Anträge für Forschungs- und Projektmittel sowie gemeinsame Publikationen. Als grösstes Hemmnis für
eine Zusammenarbeit wurde der Organisationsaufwand bewertet und
die Fähigkeit, die Kompetenzen des Partners richtig einschätzen zu können.
Letzteres wird durch eine langjährige Zusammenarbeit erreicht,
ebenso wie eine effizientere Kommunikation. Gegenseitiges Vertrauen
und die sogenannte „gleiche Wellenlänge“ sind die wichtigsten Faktoren
einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Die räumliche Nähe der Kooperationspartner
ist dabei eine hilfreiche, aber keine notwendige Bedingung
für eine erfolgreiche Kooperation. Insgesamt unterscheiden sich
analytische und synthetische Fachbereiche in ihrem Kooperationsverhalten
nicht signifikant. Jedoch unterscheiden sich die einzelnen Fachbereiche
stark untereinander.
Für zukünftige Forschungsarbeiten über den Wissens- und Technologietransfer
der Basler Hochschulen wäre es hochinteressant, einzelne Prozesse
oder Phasen im Forschungsprozess hinsichtlich deren räumlicher
Reichweite und hinsichtlich analytischer und synthetischer Elemente zu
untersuchen.
Das Ergebnis zeigt, dass der Basel-Städtische Arbeitsmarkt für die
Hochschulabsolventen deutlich attraktiver ist als jener des Kantons Basel-
Landschaft. Dies ist durch die hohe Konzentration an wissensintensiven
Unternehmen aus verschiedenen Branchen im Kanton Basel-Stadt
zu erklären.
Der personenungebundene Wissenstransfer wird durch die regionale
Verankerung von Forschungskooperationen sowie durch verschiedene
Merkmale der Kooperation analysiert. Es wird angenommen, dass durch
Forschungskooperationen neues Wissen und Innovation entsteht. Für die
Analyse wurden alle Forschungsgruppen der Universität Basel und der
FHNW nach der Herkunft ihrer Mitarbeiter, der Herkunft ihrer Drittmittel
und ihren Kooperationen befragt. Die Analyse erfolgt getrennt nach
Fachbereichen, wobei diese jeweils entweder der analytischen oder der
synthetischen Wissensbasis zugeordnet werden.
Die Analyse der Indikatoren der regionalen Verankerung (Herkunft der
Mitarbeiter, Herkunft der Drittmittel und der Kooperation) zeigte zum
einen, dass synthetische Fachbereiche hinsichtlich der Rekrutierung
ihrer Mitarbeiter stark regional verankert sind. Die Analyse der Herkunft
der Drittmittel gibt einen deutlichen Hinweis auf einen starken Life-
Sciences Standort Basel/Nordwestschweiz: Die Fachbereiche Medizin,
Chemie und Biologie weisen den höchsten Anteil an Fördergeldern
aus der Region auf. Die Fachbereiche Chemie und Biologie sind
es auch, die am häufigsten mit Unternehmen in der Region zusammenarbeiten.
Weiterhin sind die Fachbereiche Medizin und Technik in
ihrer Forschung stark mit anderen öffentlichen Einrichtungen vernetzt.
Die untersuchten Merkmale der Forschungskooperationen gaben ebenso
Aufschluss über die Bedeutung von räumlicher Nähe beziehungsweise
der Bedeutung der Region. Dafür wurden die Art und Weise der Erstkontaktaufnahme,
die Motive und Formen einer Kooperation, die Probleme
in der Zusammenarbeit, die Vorteile einer langjährigen Zusammenarbeit
sowie die Faktoren einer erfolgreichen Zusammenarbeit von
den Forschungsgruppen nach ihrer Wichtigkeit bewertet. Bei der Erstkontaktaufnahme
ist der bestehende persönliche Kontakt von grösster
Wichtigkeit, was durch die räumliche Nähe der Kooperationspartner erleichtert
wird. Die wichtigsten Motive für eine Zusammenarbeit sind
der fachliche Austausch und die finanziellen Motive, letztere sind für
synthetische Fachbereiche wichtiger. Zu den wichtigsten Formen einer
Kooperation zählen gemeinsame Anträge für Forschungs- und Projektmittel sowie gemeinsame Publikationen. Als grösstes Hemmnis für
eine Zusammenarbeit wurde der Organisationsaufwand bewertet und
die Fähigkeit, die Kompetenzen des Partners richtig einschätzen zu können.
Letzteres wird durch eine langjährige Zusammenarbeit erreicht,
ebenso wie eine effizientere Kommunikation. Gegenseitiges Vertrauen
und die sogenannte „gleiche Wellenlänge“ sind die wichtigsten Faktoren
einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Die räumliche Nähe der Kooperationspartner
ist dabei eine hilfreiche, aber keine notwendige Bedingung
für eine erfolgreiche Kooperation. Insgesamt unterscheiden sich
analytische und synthetische Fachbereiche in ihrem Kooperationsverhalten
nicht signifikant. Jedoch unterscheiden sich die einzelnen Fachbereiche
stark untereinander.
Für zukünftige Forschungsarbeiten über den Wissens- und Technologietransfer
der Basler Hochschulen wäre es hochinteressant, einzelne Prozesse
oder Phasen im Forschungsprozess hinsichtlich deren räumlicher
Reichweite und hinsichtlich analytischer und synthetischer Elemente zu
untersuchen.
Advisors: | Schneider-Sliwa, Rita |
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Committee Members: | Müller, Urs |
Faculties and Departments: | 05 Faculty of Science > Departement Umweltwissenschaften > Ehemalige Einheiten Umweltwissenschaften > Humangeographie / Stadt- und Regionalforschung (Schneider-Sliwa) |
UniBasel Contributors: | Haisch, Tina and Schneider-Sliwa, Rita |
Item Type: | Thesis |
Thesis Subtype: | Doctoral Thesis |
Thesis no: | 8396 |
Thesis status: | Complete |
Number of Pages: | 205 |
Language: | German |
Identification Number: |
|
edoc DOI: | |
Last Modified: | 02 Aug 2021 15:06 |
Deposited On: | 13 Feb 2009 16:45 |
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